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Fußball -  06.10.2020
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Nach Auseinandersetzungen und Spielabbruch in Neulingen: Das sagen die Trainer

Neulingen-Göbrichen. Die Handys von Denis Mrmic und Mustafa Zengin klingelten gestern ununterbrochen. Nach dem Spielabbruch der Kreisliga-Partie FV Göbrichen gegen FV Öschelbronn am Sonntag wollten natürlich viele Neugierige wissen: was war denn da los? Fakt ist, die Partie, das erste Ligaspiel nach der Sanierung des Sportplatzes, in Göbrichen wurde am Sonntag von Schiedsrichter Felix Günter (TuS Freiberg) beim Stand von 1:2 um die 70. Minute herum abgebrochen, nachdem es zu Tumulten auf dem Sportgelände gekommen war.

Sowohl Denis Mrmic (links), Trainer des FV Göbrichen, als auch Mustafa Zengin, Coach des FV Öschelbronn, bedauern den Vorfall am Sonntag beim Kreisligaspiel, in dem zwei Spieler Auslöser für Tumulte auf und neben dem Platz waren.
Sowohl Denis Mrmic (links), Trainer des FV Göbrichen, als auch Mustafa Zengin, Coach des FV Öschelbronn, bedauern den Vorfall am Sonntag beim Kreisligaspiel, in dem zwei Spieler Auslöser für Tumulte auf und neben dem Platz waren. Foto: PZ-Archiv, Ripberger, Becker

Auslöser war wohl ein Foul eines Öschelbronner Spielers an einem Göbricher Akteur in der 55. Spielminute. Dieser sei laut Denis Mrmic, Trainer des FV Göbrichen, zuvor schon ein paar Mal gefoult worden, woraufhin ein Öschelbronner Kicker auch frühzeitig mit Gelb-Rot vom Platz musste.

In der besagten Szene soll der Göbricher Spieler nun seinem Gegenspieler beim Fallen nach einem Zweikampf einen Tritt verpasst haben. Daraufhin soll der Öschelbronner Spieler aufgesprungen sein und seinen Gegenspieler am Hals gewürgt haben. So jedenfalls berichtet es auch die Polizei in ihrem Bericht.

Göbrichens Trainer Denis Mrmic war geschockt. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, meinte er gestern gegenüber der PZ. Öschelbronns Coach Mustafa Zengin bestätigte ebenfalls den Vorfall. „Der Spieler bekam vom Göbricher Spieler einen Tritt in die Weichteile. Danach hat er überreagiert.“

Trainer beider Vereine bedauern den unschönen Vorfall

Auf dem Platz ging es dann hoch her. Es kam zur Rudelbildung. Die Folge: der Schiedsrichter zeigte einem Göbricher Spieler die Rote Karte. Des Feldes verwies er außerdem die beiden „Auslöser“ wegen ihrer Tätlichkeiten (Fußtritt beziehungsweise Würgegriff).

Als die drei vom Platz gestellten Spieler in die Kabine wollten, gab es laut Polizeiangaben eine handfeste Auseinandersetzung, in der sich neben den Fußballern auch weitere Personen einmischten. Insgesamt sollen 30 bis 40 Personen daran beteiligt gewesen sein. Zuschauer riefen deshalb die Polizei. Die kam mit acht Streifenwagen. Beim Eintreffen hätte sich der Tumult aber weitestgehend aufgelöst, heißt es.

Das Spiel wurde in der Zwischenzeit durch den Schiedsrichter abgebrochen. Göbrichens Trainer vermutet, weil Öschelbronner Spieler den Platz verließen, um schlichten zu wollen. FVÖ-Coach Zengin meint: „Durch den Tumult wurden die Corona-Richtlinien ja nicht eingehalten.“ Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.

Sowohl Mrmic als auch Zengin bedauern den Vorfall am Sonntag. „So etwas darf natürlich nicht passieren“, sagen sie unisono. Besonders ärgerlich sei, dass viele Kinder (neben dem Sportplatz ist ein Kinderspielplatz), diese unschönen Szenen mitansehen mussten. Beide Vereine wie auch der Schiedsrichter haben ihre Stellungnahmen abgegeben. Der Vorfall liegt nun beim Sportgericht des badischen Fußballverbandes.