Nach Zerstörungen in Illingen: Richter rät zu freiwilligen Arbeitsstunden
Maulbronn/Illingen. „Hören Sie auf damit, andere zu beleidigen und Steine zu schmeißen. Wenn ich könnte, dann würde ich Ihnen Arbeitsauflagen geben“, unterstrich Richter Bernd Lindner und appellierte an einen 38-jährigen Deutschen syrischer Herkunft. Den arbeitslosen, gelernten Kosmetiker, der früher bei Fast-Food-Ketten jobbte, verurteilte der Richter zu einer Geldstrafe von insgesamt 1500 Euro, aufgrund verschiedener Straftaten aufgeteilt auf 90 und 60 Tagessätze zu jeweils zehn Euro.
Der Mann, der noch bei seinen Eltern lebt, mit denen er 1997 nach Deutschland kam, war in Illingen immer wieder negativ aufgefallen, wenn es im Herbst 2019 um Sachbeschädigungen und Beleidigungen ging. Er stand im Verdacht, dreimal die Fenster des Illinger Rathauses eingeworfen und ein Buswartehäuschen beschädigt zu haben. Der Nachweis gelang dem Gericht mangels Zeugen aber nur in einem Fall. Dennoch machte der Richter des Amtsgerichts Maulbronn unmissverständlich klar: „Wenn Sie trotz dieser Verhandlung so weitermachen, dann kommen Sie auch wegen Sachbeschädigung in den Knast. Sie sind verantwortlich für das, was Sie tun.“
Lindner hofft nun, dass der Verurteilte, statt die Geldstrafe in Raten abzustottern, diese mit „Schwitzen statt Sitzen“, quasi freiwillig mit körperlichen Arbeitsstunden ableistet, denn Arbeitsauflagen gibt es normalerweise nicht für Erwachsene, sondern nur für Jugendliche.
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