Nach massivem Corona-Ausbruch: Bad Wildbad schließt nun auch Wilhelm-Grundschule
Bad Wildbad. Nach einem massiven Corona-Ausbruch am Fröbel-Kindergarten in Bad Wildbad, der deshalb bereits in der vergangenen Woche schließen musste, wurde nun auch die Wilhelm-Grundschule geschlossen. Grund dafür soll das Infektionsgeschehen am Kindergarten sein, das nun auch Auswirkungen an die Schule habe.
 
 
Im Kindergarten sind laut Leiterin Petra Kaiser etwa 20 Kinder und fast alle Mitarbeiter mit der britischen Corona-Variante infiziert. Man habe die Einrichtung geschlossen, Kontaktpersonen und deren Angehörige unter Quarantäne gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung, die von Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack verfasst wurde. Die betroffenen Familien seinen vom Gesundheitsamt getestet worden.
"Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass das Virus in die Schulen getragen wurde. Ärgerlich ist dabei besonders, dass wir Probleme mit Testverweigerern haben. Dadurch wird eine schnelle Verfolgung der Infektionsketten leider verhindert", schreibt Mack.
Da sich nun Verdachtsfälle und einzelne Infektionsketten in der Wilhelmschule gehäuft hätten, habe Mack am Mittwochabend in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und dem Schulleiter der Wilhelmschule, Christian Meyer entschieden, die Schule bis auf weiteres zu schließen. Die Situation sei auch deshalb schwierig, da der Verwaltungsgerichtshof (VGH) am Mittwoch die erweiterte Quarantäne gekippt habe. "Das bedeutet, dass Haushaltsangehörige ohne konkreten Infektionskontakt nicht mehr in Quarantäne versetzt werden können. Somit besteht eine erhöhte Gefahr, dass Geschwisterkinder, mögliche Infektionen in andere Schulen tragen", so Mack.
Neben der Wilhlemschule sind auch zwei weitere Bildungseinrichtungen inzwischen betroffen. Am Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (Förderschule Calmbach) und dem Enztalgymnasium sollen laut Mack ebenfalls "einige wenige" Schüler ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet worden sein. " Die betroffenen Klassen wurden aber bereits in Quarantäne versetzt oder die Schüler waren gar nicht an der Schule. Somit hat das Gesundheitsamt die Lage dort unter Kontrolle", so Mack.
Der Ausbruch am Kindergarten war auch in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag ein großes Thema, da dadurch die Inzidenz in Bad Wildbad stark gestiegen ist. Sie liegt derzeit in der Kurstadt bei 49 Infektionen innerhalb der letzten zehn Tage. Im Rathaus denkt man daher über eine eigene Teststrategie nach.
Für Schulen hat die Stadt nun zusammen mit dem Gesundheitsamt eine Teststrategie beschlossen. Demnach werden alle Schülerinnen und Schüler einen Antigen-Schnelltest (Spucktest) zur Verfügung gestellt bekommen.
"Die Schüler sollen sich am Montagmorgen zuhause selbst testen. Mit einem beigefügten Formular können die Eltern bestätigen, dass der Test negativ ist. Wie man sich im Falle eines positiven Test verhalten soll bzw. was passiert, wenn der Test schief läuft, ist ebenfalls vermerkt", schreibt Mack in der Pressemitteilung.
Unter diesen Voraussetzungen (Teststrategie) könnte die Wilhelmschule voraussichtlich am Montag wieder öffnen - sofern auch die bestellten Tests rechtzeitig eintreffen. Kindern, deren Eltern solche Tests verweigern, empfehle das Gesundheitsamt, den Zutritt zur Schule zu verweigern, heißt es weiter. "Es ist schon traurig genug, dass wir uns in dieser heiklen Situation, auch noch mit solchen Fragen beschäftigen müssen", findet Mack.
