Gemeinden der Region
Tiefenbronn -  08.02.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Närrische Machtübernahme: So war die Prunksitzung der „Schmellenhopfer“ in Tiefenbronn

Tiefenbronn. Dunkle Gestalten mit grausigen Masken, lustige Clowns oder fein herausgeputzte Mädchen in glitzernden Kleidern – sie alle sah man am Wochenende in die Gemmingenhalle in Tiefenbronn ziehen zur Jubiläumsprunksitzung des Tiefenbronner Carnevalsvereins „Schmellenhopfer“ (TCV).

Bürgermeister Frank Spottek übergab den Rathaus-Schlüssel an den Schmellenprinzen Felix I und damit die Herrschaft über das Rathaus bis Aschermittwoch.
Bürgermeister Frank Spottek übergab den Rathaus-Schlüssel an den Schmellenprinzen Felix I und damit die Herrschaft über das Rathaus bis Aschermittwoch. Foto: Scheck

Seit 1954 besteht der traditionsreiche Verein, weshalb man in diesem Jahr das närrische Jubiläum 6x11 Jahre mit vielen Veranstaltungen gebührend feiert. Dazu gehört neben den gewohnten Terminen bis zum Aschermittwoch beispielsweise ein Festbankett am 25. April, eine Schlagerparty am 18. Juli sowie der große Festumzug am 19. Juli. Die bunt dekorierte Gemmingenhalle war an diesem Wochenende an beiden Veranstaltungstagen restlos ausverkauft, niemand wollte sich das bunte Treiben der Tanzgarden, Maskenträger und Fasnet-Begeisterten entgehen lassen.

Buntes Programm

Nach der Begrüßung und Vorstellung des neuen Schmellenprinzen Felix I (Goldfuß) durch Vereinspräsident Fabian Gall, der den Abend gekonnt moderierte, startete das vielfältige Showprogramm. Die Kleinsten machten den Anfang und verzückten das Publikum mit ihrem Kinderballett in liebevoll gestalteten Kostümen. Die Trainerinnen Jennifer Bertsch, Anna und Emma Goldfuß ernteten großen Beifall für die Präsentation und Choreographie. Danach eroberte die Familie Pfeffinger die Bühne – diese dürfen bei der Tiefenbronner Fasnet nicht fehlen, gestalten sie sie doch mit seit über 60 Jahren.

Lustige Anekdoten aus der närrischen Vergangenheit der Familie erfreuten den Saal und sorgten für viele Lacher. Ob als einfältiger Fußballer Theo, amüsantes Straßenkehrer-Pärchen oder auch Krankenschwester Kathrin „der Wirbelwind vom Krankenhaus“. Von historischen Bildern begleitet, weckten die Geschichten viele Erinnerungen an schöne Fasnet-Ereignisse. Das Tanzmariechen Maggie Haas eroberte daraufhin die Bühne mit ihrer charmanten Tanzeinlage und heizte auch dem Schmellenprinzen mit ihrer Performance ordentlich ein. Schwingende Röcke und fliegende Beine gehören bei der Prunksitzung natürlich auch dazu, dafür sorgten die Tänzerinnen der Grün-Weiß-Spatzen, die Prinzengarde sowie die Pink-Garde.

Göllnitz singt Duett mit Tochter

Der Hesse Michael Göllnitz sorgte mit seinen Anekdoten zu den Problemen unserer Gesellschaft wie zum Beispiel Klimawandel, Fleischkonsum und die Gereiztheit der Bevölkerung für viel Erheiterung. Höhepunkt seines Auftritts war jedoch das Duett mit seiner Tochter Anna-Sophie mit dem Refrain „Ich lass einen ziehen“. Die Band Sydney begleitete die Sitzung und läutete so manche Schunkelrunde ein. Das Tanzpaar Leni Jost und Tobias Müller brachte den Saal mit heißen Rhythmen im Stil von „Saturday Night Fever“ zum Kochen, bevor Bürgermeister Frank Spottek den goldenen Rathausschlüssel an den Schmellenprinzen Felix I übergeben musste.

Bürgermeister übergibt Rathausschlüssel

„Wie wir wissen, fängt das Leben ja erst mit 66 Jahren richtig an, in diesem Sinne auf die nächsten 66 Jahre“, so Spottek. Er lobte den TCV als große Vereinsfamilie, in der alle zusammenhalten. Prinz Felix I bedankte sich in seiner Rede für die große Unterstützung und freut sich als „Tiefenbronner Feierbiest“ auf das Jubiläumsjahr. Er stellte außerdem sein Prinzenpower-Getränk vor, das in dieser Saison die Fasnet begleitet und dessen Erlös gespendet wird. „Drum ihr Narren trinkets bloß, dementsprechend ist nachher die Spende groß“, so Felix I. Auf seinem Prinzenorden sind alle Zünfte vertreten als Symbol für die Tiefenbronner Gemeinschaft. Vor dem großen Finale verzückte das Männerballett den Saal, das auch dieses Jahr wieder für großes Gelächter und Begeisterung sorgte.

Autor: Melanie Scheck