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Remchingen -  18.03.2022
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„Narrenplätzle“ in Remchingen soll zum geordneten Parkplatz werden

Remchingen. Nicht nur in der Faschingszeit macht das „Narrenplätze“ an der Ecke der Singener Dajas- und Marktstraße nahe Bahnhof, Neuer Ortsmitte und Einkaufsmarkt durch chaotische Parkverhältnisse, Dauerparken von Anhängern und unerlaubte Müllentsorgung seinem Namen alle Ehre. Einstimmig beschloss der Remchinger Gemeinderat nun, die Brachfläche für 322.000 Euro (netto) neu zu gestalten und 61 Parkplätze einzurichten.

Sie sollen tagsüber kostenlos nutzbar sein und damit die Park- und Ride-Plätze auf dem mittlerweile kostenpflichtigen Kulturhallenparkplatz ersetzen. Um Dauerparken auf dem „Narrenplätzle“ zu verhindern, will die Gemeinde nachts eine Gebühr erheben – für Anwohner oder Reisende sei eine Dauermiete denkbar, erklärte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. Die Arbeiten sollen bereits Anfang April beginnen, weshalb der Platz zu Wochenbeginn gesperrt und auch die Glasmüllcontainer abgebaut werden sollen. Eine angepasste Beleuchtung und Bepflanzung sollen das Gelände weiter aufwerten.

Volker Bräuninger (SPD) bemerkte, dass die nächtliche Parkscheinkontrolle ohne entsprechendes Personal schwer umsetzbar sei und Ute Prafecke (Bürgerliste) schlug vor, zunächst ohne Gebühren mit einer Beschilderung zu starten. Prayon hielt entgegen, dass der Gemeinde dann aber die rechtliche Handhabe fehle. Während Matteo Kammerer (Grüne) bat, Veranstaltungen und der Papiersammlung weiterhin die Nutzung zu ermöglichen, erfuhr sein Fraktionskollege Klaus Fingerhut auf Nachfrage, dass für E-Ladepunkt zumindest Leerrohre vorgesehen seien.

An der Ecke zur Pfinzstraße plane die VR-Bank Enz plus zudem die Aufstellung eines SB-Pavillons für einen Bankautomaten, wie Geschäftsleitungsmitglied Robin Scheible auf Nachfrage der PZ bestätigte: „Aufgrund der großen Nachfrage aus der Bürgerschaft erhalten wir damit unsere Bargeldversorgung an einem zentralen Ort in Singen“, erklärte Scheible mit Blick auf die 2020 geschlossene Filiale an der Kronenstraße, die momentan noch das SB-Angebot beherbergt. „Mit dem Umzug können wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und neuen Raum für die Bevölkerung schaffen“, blickte Scheible auf ein weiteres Zukunftsprojekt: Denn das Bankgebäude wiederum soll zur Arztpraxis werden. Der Singener Allgemeinmediziner Christian Schmidt bestätigte, dass er die Volksbankfiliale zu einer „zukunftsweisenden Hausarztpraxis“ ausbauen wolle. Dorthin wolle er dann mit seiner in die Jahre gekommenen und beengten Praxis umziehen: „Das ist eine einmalige Möglichkeit, nachdem wir sogar mithilfe der Patienten jahrelang vergeblich nach geeigneten Räumen gesucht hatten.“ Der Bauausschuss des Gemeinderats gab am Donnerstag grünes Licht.

Autor: Julian Zachmann