Naturnahe Umgestaltung des Kotzenbachs in Heimsheim - Gemeinderat begeistert von Insellösung
Heimsheim. Auf Begeisterung stießen im Heimsheimer Gemeinderat die Pläne zur naturnahen Umgestaltung des Kotzen- und Zieselbachs samt der Einbeziehung des Mühlgrabens, der ebenso in den Bach mündet.
Das Problem: Vor der Einmündung in den Kotzenbach wird der Mühlgraben unterirdisch in eine Dohle geführt. Die Sohlhöhe des Grabens am bestehenden Auslaufbauwerk liegt aktuell unter der Einmündung in den Kotzenbach. Dies und nur geringe Wasser-Durchflussmengen führen zu einem Wasserstau und zu Schwierigkeiten bis zur Mündung.
Das Ziel: Durch ein technisches Bauwerk soll der Graben innerhalb der Verrohrung nun auf ein höheres Austrittsniveau angestaut werden. Neben der Umgestaltung der Sohle ist ein geschwungener Lauf mit Längsbänken und einer entsprechenden Uferstruktur vorgesehen.
Insel-Lösung trifft voll ins Schwarze
Voll ins Schwarze traf beim Heimsheimer Rat eine Insel-Lösung: Von Osten kommend fließt der Kotzenbach geschwungen an den Bestandsbäumen vorbei. Die Ufersicherung im Süden, die sich an der bestehenden Böschung orientiert, erfolgt durch eine Vegetationswalze. Diese wird durch Pflanzungen ergänzt. Mit einem Schwenk soll der Hauptarm nach Norden geführt werden.
Gleichzeitig ist ein Abfluss/Überfluss entlang des ursprünglichen Bachbetts möglich. Dieser wird bei höheren Wasserständen geflutet und weist im Gegensatz zum Abschnitt im Norden keine Niedrigwasserrinne auf.
Durch beide Gewässerarme entsteht eine landschaftlich interessante Inselsituation, die durch standortgerechte Sträucher bepflanzt wird. Dort soll sich künftig eine weitgehend ungestörte Lebensraumentwicklung vollziehen. Im Norden ist eine Aufwertung des Bachlaufs vorgesehen. An den flachen Ufern sollen sich Längsbänke entwickeln.
Hochwasserschutz überzeugt die Stadträte
Am Ende der Aufweitung wird der Mühlgraben zufließen. Durch eine Erhöhung der Sohltiefe wird der Abfluss in den Kotzenbach ohne Rückstau ermöglicht. Mit Wasserbausteinen und Totholzfaschinen wird das Wasser nach Süden gelenkt.
Dort trifft der Kotzenbach wieder mit dem Überlauf zusammen und mündet in das Bestandsgewässer. Nicht nur der Charme einer Insellösung, die rund 60.000 Euro kostet, überzeugte die Stadträte, sondern auch der gegebene Hochwasserschutz.
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