Neue Praxis in Öschelbronn: Medizinischer Familienbetrieb Bubeck bald im Johanneshaus
Niefern-Öschelbronn. Noch hat der Gemeinderat Niefern-Öschelbronn nicht entschieden, ob die Kommune neue Arztpraxen mit einem saftigen, aber einmaligen Zuschuss fördert oder mehrere Jahre lang mit monatlichen Überweisungen hilft. Die Gemeinde will sich wappnen für die immer schwierigere medizinische Versorgung außerhalb der Städte.

Doch derweil macht der medizinische Familienbetrieb Bubeck mit dem Stammsitz in Vaihingen/Enz Hand in Hand mit dem Johanneshaus in Öschelbronn schon einmal Nägel mit Köpfen. Am 1. Juli eröffnen die Bubeck-Praxen im Erdgeschoss von Haus 1 der Pflegeeinrichtung mit den Öschelbronner Ärzten Ulrich Weber und Dieter Kissel mit einem außergewöhnlichen Konzept eine hausärztliche und hochprofessionelle Einrichtung.
„Unsere Familie entscheidet gemeinschaftlich alles selbst, wir arbeiten in den Praxen mit, überlegen viel, bei uns konzentrieren sich die Ärzte auf die Medizin, um alles andere, ob nun Personalfindung, Terminverwaltung oder Abrechnungen kümmert sich ein spezielles Team in der Verwaltung“, zählt die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Firmengesellschafterin Isabella Müller-Bubeck die Kernpunkte ihres Konzepts auf. Es gebe grundsätzlich keinen Aufnahmestopp: „Wir nehmen gerne neue Patienten auf, wir wollen dort sein, wo sie schon lange leben.“ Bewusst gehe Bubeck auch in kleinere Ortschaften, übernehme vor Ort Praxen von Ärzten, die aufhören oder kürzertreten, gewährleiste eine hochkarätige Versorgung. Und was ältere Patienten schätzen werden: „Jeder sucht sich den Arzt aus und bleibt bei ihm, wir machen keine Rotation“, so Müller-Bubeck.
Im Johanneshaus fanden die beiden Partner zusammen. „Wir haben schon lange an die Idee mit einer Praxis gedacht“, sagt Geschäftsführer Michael Blank. Rund 300 000 Euro investiert er in den Umbau der Räume im mittlerweile sanierten Haus 1 mitsamt einem behindertengerechten Zugang. „Dann bekamen wir Kontakt mit Bubeck, die neue Praxis ist ein Segen für uns“, freut sich Blank.
Das Familienunternehmen aus Vaihingen/Enz hat ein ausgefeiltes Management für seine Niederlassungen entwickelt. „Wir bieten alle Zeitsysteme an, ob Teil- oder Vollzeit“, sagt Müller-Bubeck im Gespräch mit der PZ. Wohl wissend, dass über zwei Drittel, rund 70 Prozent, der Medizinstudierenden Frauen sind und nach der Ausbildung eine Familie gründen wollen: „Bei uns sind alle Zeiten möglich.“ Und: „Wir wollen Top-Personal haben, wir suchen ständig Ärzte.“ Zurzeit auch Urologen für die anvisierte neue Praxis beim Gesundheitszentrum Mühlacker.
Die Bubeck-Praxen kümmern sich auch um die Fortbildung des Personals. „Wir sind Partner der Universitäten Heidelberg und Tübingen und betreuen regelmäßig Studenten dieser Unis“, so Müller-Bubeck. „Und wir bilden medizinische Fachangestellte sowie Assistenten aus oder fördern Weiterbildungen zu Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis.“
Außerdem seien die Praxen auch digital auf dem neuesten Stand – Rezeptbestellungen und Terminvergaben sind online möglich.