Neuenbürg reagiert auf Trend zur Urne
Neuenbürg. Dem bundesweiten Trend entsprechend, nimmt auch in Neuenbürg die Zahl der Urnenbestattungen stetig zu. 60 bis 70 Prozent aller Bestattungen in der Stadt fallen in diesen Bereich, berichtete Bürgermeister Horst Martin in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Die vor Jahren erstellten Grabkammern fänden in der Bevölkerung derzeit keinen Zuspruch, sie scheinen aus der Mode gekommen zu sein, so Martin.
In Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat wurden verschiedene Varianten dieser alternativen Bestattungsart auf neu anzulegenden Grabflächen im alten Teil des Neuenbürger Waldfriedhofs unter die Lupe genommen. Volker Boden vom Landschaftsplanungsbüro in Niefern-Öschelbronn stellte in Bildern verschiedene Anlagen vor. Urnenwände stießen bei den Ratsmitgliedern auf wenig Gegenliebe. Schließlich entschloss sich das Gremium bei einer Enthaltung für gestaltete Bodenflächen mit teilanonymen Urnengräbern. Über deren genaue Gestaltung bleibt noch zu beraten. Auf einer Fläche von 900 Quadratmetern sollen im unteren Bereich des Friedhofs, entlang der Mauer zur Bundesstraße, 255 Gräber mit Platz für 510 Urnen geschaffen werden. Der Bereich kann bei Bedarf erweitert werden. Die Kosten bezifferte der Planer auf etwa 220 000 Euro. 15 Jahre beträgt die Nutzungszeit der Gräber.
Verbunden damit, so Martin, sei eine Änderung der Friedhofsatzung mit der entsprechenden Gebührensatzung erforderlich. Die Umsetzung der neuen Bestattungsform ist für Ende 2019/Anfang 2020 terminiert. Angelehnt an die letztendlich festgelegte Anlagen-Art, soll diese auch im Friedhof Arnbach umgesetzt werden. In den beiden anderen Stadtteilen wurden bereits Nägel mit Köpfen gemacht, wobei in Dennach schon mit den Arbeiten begonnen wurde. Laut Martin sind in allen Friedhöfen Flächen für Erweiterungen vorhanden.