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Birkenfeld -  28.11.2019
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Neuenbürger Dekan Joachim Botzenhardt: Christliche Theologie hat Anteil an der Klimakatastrophe

Birkenfeld-Gräfenhausen. Die christliche Theologie hat einen Anteil an der Klimakatastrophe. Diese Ansicht vertrat der Neuenbürger Dekan Joachim Botzenhardt laut einer Pressemitteilung in Gräfenhausen im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum Klimawandel. Er referierte dort auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung nördlicher Schwarzwald sowie dem Bildungswerk der Kirchenbezirke Calw-Nagold und Neuenbürg.

Die Aufforderung „Macht euch die Erde untertan“ aus dem ersten Kapitel der Bibel, führte dazu, die Erde als Objekt des Menschen zu sehen. Bei der Schriftlektüre müsse bedacht werden, dass diese ihren Ursprung in einer Zeit des Ackerbaus und der Viehzucht habe. Das technokratische Naturverständnis konnte sich laut Botzenhardt durch drei Aspekte entwickeln: Die Anthropozentrik – das Verständnis des Menschen als „Krone“ der Schöpfung; Die Entgötterung der Welt und die vergessene Schöpfungstheologie mit bedingt durch eine Priorisierung der Erlösungslehre. „Macht euch die Erde untertan“ habe laut Botzenhardt nie bedeutet „Macht die Erde kaputt“. Er präzisierte: „Die Erde hat genügend Ressourcen um die elementaren Bedürfnisse aller Menschen zu befriedigen. Aber sie hat nicht genügend Ressourcen, um Gier, Macht, Bereicherung und Egomanie zu befriedigen.“

Im zweiten Teil beschrieb Botzenhardt die ökologische Wende in der christlichen Theologie, die in den 1970er Jahren einsetzte. In 1. Mose 2 werde die Schöpfung als Garten bezeichnet. „Wer die Natur als Garten ansieht, der hat sich doch längst in sie verliebt“ mutmaßte der Dekan. „Wir hegen und pflegen unsere Gärten.“ Wird die Natur so begriffen, könne nicht mehr mit ihr umgegangen werden als sei sie eine Ware, eine Ressource, die man kaufen, benutzen oder verbrauchen könne.

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Autor: pm