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Remchingen -  09.10.2024
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Neuer Anlauf in Sondersitzung: Gemeinderat Praefcke begründet seinen Verzicht nun mit anhaltender Krankheit

Remchingen. Kommt die Causa Praefcke endlich vom Remchinger Ratstisch? Die Möglichkeit dazu ergibt sich bei der Sondersitzung des Gemeinderats, die für diesen Donnerstag angesetzt wurde – und bei der das Thema erneut auf der Tagesordnung steht. Wie Bürgermeisterin Julia Wieland berichtet, hat Bürgerliste-Gemeinderat Dr. Lorenz Praefcke mittlerweile eine neue Begründung eingereicht, warum er sein Amt als Gemeinderat nicht antreten kann: Nachdem der 85-Jährige zunächst Krankheit nannte und dann sein Alter geltend machte, habe er nun „anhaltende Krankheit“ vorgebracht.

Für Empörung im Remchinger Gemeinderat sorgte die Verpflichtung von Bürgerliste-Nachrücker Thomas Merz (Mitte),die Bürgermeisterin Julia Wieland durchgeführt hatte, obwohl die Ratsmehrheit sie vertagen wollte.
Für Empörung im Remchinger Gemeinderat sorgte die Verpflichtung von Bürgerliste-Nachrücker Thomas Merz (Mitte),die Bürgermeisterin Julia Wieland durchgeführt hatte, obwohl die Ratsmehrheit sie vertagen wollte. Foto: Zachmann

Es wäre möglich, dass CDU, FWV, SPD und Grüne diese Begründung nun akzeptieren und dem Amtsverzicht des früheren Allgemeinmediziners zustimmen – bisher hatten sie das stets mit dem Verweis auf rechtsmissbräuchliches Verhalten abgelehnt. Mit einer Zustimmung wäre der Wirbel um Praefckes Scheinkandidatur beendet und das Gremium könnte zur Sacharbeit zurückkehren. Denn die Querelen haben die Arbeit mittlerweile gelähmt: Wie berichtet, wurden bei dem Eklat vor drei Wochen 16 Punkte von der Tagesordnung genommen, Bürgermeisterin Julia Wieland musste die Sitzung vorzeitig beenden.

Nun sollen, eine Woche bevor der Gemeinderat wieder regulär tagt, all die Beschlüsse nachgeholt werden, die zum Teil sehr eilen – wie beispielsweise die Vergabe der Arbeiten für die Sanierung der Turn- und Schwimmhalle in Singen. Auch die Bürgerbeteiligung zur Windkraft soll auf den Weg gebracht werden. Aber der Ärger wirkt sich nicht nur auf die Sacharbeit aus – sondern hat auch finanzielle Folgen. Denn die Gemeinderäte erhalten für ihren ehrenamtlichen Einsatz eine Aufwandsentschädigung: Neben einem monatlichen Grundbetrag in Höhe von 70 Euro gibt es pro Sitzung 50 Euro. Das macht bei 21 Gemeinderäten und mittlerweile zwei Sondersitzungen, die wegen der Causa Praefcke nötig waren, 2100 Euro aus dem Gemeinde-Etat.