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Neuhausen -  17.10.2019
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Neues Archiv macht Lust auf Geschichte

Neuhausen. Jede Menge Informationen, Geschichten und Anekdoten hatten der katholische Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rügen Leicht und Archivar Alexander Morlock, der ehrenamtlich das Archiv im Pfarrhaus betreut beim Rundgang und der Führung durch das Pfarrhaus anlässlich des Erntedankfestes am Sonntag für Interessierte parat.

Dazu gehörte auch eine kleine Führung durch das neue Archiv, das sich im zweiten Stock des rund 500 Quadratmeter großen katholischen Pfarrhauses befindet und Platz für etwa 90 laufende Meter Archivgut bietet, darunter alte Urkunden, Kirchenrechnungen, Bücher und vieles mehr. Wer die stattlichen Treppen des 1806 erbauten Pfarrhauses, das die Handschrift des württembergischen Landbaumeisters trägt, hinaufsteigt, der stößt auf reichlich Geschichte. Denn das Pfarrhaus beinhaltet gleich mehrere Bibliotheken, darunter die ehemalige Klosterbibliothek aus Ebersmünster im Elsass, die ein Pater mit ins Biet brachte, als das Kloster säkularisiert worden war und die auch Bücher und Dokumente aus dem 16. Jahrhundert beinhaltet.

Hinzu kommen die Pfarrbibliothek, die Archivbibliothek und die Bestände des ehemaligen Borromäusvereins. Viel Geschichtliches zu den Orten, die die Seelsorgeeinheit Biet bilden, hatte Leicht für die Besucher zusammengestellt. Weil das westliche Biet beim Pfälzer Erbfolgekrieg (1688 bis 1697) von Zerstörungen und Plünderungen weitgehend verschont geblieben ist, gelobten die Gemeinden des westlichen Biets im Jahr 1689 unter der Leitung des damaligen Pfarrers Joe Braungart „jedes Jahr in einer feierlichen Prozession nach Hohenwart zum Heiligen Kreuz zu wallfahren.“ Eine Tradition, die es nach Unterbrechungen bis heute gibt. „Auch die Wallfahrt ist im Standesbuch 1 der Pfarrei Neuhausen 1690 von Pfarrer Georgius Philippus Fordenbach festgehalten“, betont Leicht und taucht in die lokale Kirchengeschichte des Biets ein.

Autor: Silke Fux