Neues Pflanzkonzept: Bauhof in Königsbach-Stein setzt auf farbenreiche Staudenbeete
Königsbach-Stein. Wer derzeit in Königsbach-Stein unterwegs ist, dem dürften die neuen, bunten Pflanzbeete aufgefallen sein, die an beiden Ortsdurchfahrten in den vergangenen Wochen entstanden sind. Der gemeindeeigene Bauhof hat sie angelegt, um damit optische Akzente zu setzen und gleichzeitig etwas Gutes für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten zu tun.
In beiden Ortsteilen gibt es insgesamt acht Beete mit einer Gesamtfläche von rund 250 Quadratmetern. „Blickfänge“ und eine „Überraschung für die Bürger“ sollen sie laut Bauhofleiter Stefan Giek sein. Er betont, das Anlegen der Beete sei eine Gemeinschaftsleistung gewesen.
Für die Verschalung wurde Holz aus dem Gemeindewald verwendet: Nachdem sich der Forsttrupp um das Fällen der Bäume gekümmert hatte, sägte ein Schreiner die Platten zurecht. Die Erde ist zur Hälfte recycelt und beim Ausheben von Gräben sowieso angefallen. Auf sie wurde ein Staudensubstrat aufgebracht, das aus Lava, Rindenhumus, Bims- und Ziegelsand besteht. Es kommt aus der Region, steht auf der Betriebsmittelliste für den ökologischen Landbau, kann hervorragend Wasser speichern und bietet optimale Wachstumsbedingungen. Zwar müsse man bei dem derzeit herrschenden Extremwetter schon hin und wieder gießen, sagt Giek: „Aber sonst hält sich das sehr in Grenzen.“ Gepflanzt worden sind ausschließlich Staudengewächse, die pflegeleicht sind. Etwa Fenchel, Zierkohl, Zweizähne, Tagetes und Süßkartoffeln, die allerdings nicht zum Verzehr bestimmt sind. Die Stauden stammen von einer Erzeugerfirma, die komplett klimaneutral wirtschaftet. In den Beeten stehen sie so dicht, dass Unkraut kaum eine Chance hat. Umgesetzt worden ist eine Wechselflor-Bepflanzung. Das bedeutet, dass einige Pflanzen wie Prachtscharten und Lilien winterhart sind und das ganze Jahr über stehenbleiben. Andere wie Dahlien und das indische Blumenrohr sind es nicht und werden ab dem ersten Frost zum Überwintern in eine Lagerhalle des Bauhofs gebracht.
Die Mischung stellt laut Bauhofmitarbeiter Christian Schulz sicher, dass es in der warmen Jahreszeit immer etwas Blühendes gibt. Das sei nicht nur schön fürs Auge, sondern auch gut für die Insekten. So bieten etwa die Dahlien bis weit in den Spätsommer hinein Nektar für Wildbienen und Schmetterlinge.
Giek sagt, er sei schon oft auf die Blütenpracht angesprochen worden. Viele hätten wissen wollen, wie die Pflanzen heißen. Deswegen soll nun beim Pflanzbeet am Radweg in Stein ein entsprechendes Hinweisschild angebracht werden. Auch Bürgermeister Heiko Genthner gefällt die bunte, vielfältige Blütenpracht. „Es ist toll, wie sich die Mitarbeiter unseres Bauhofs immer wieder Gedanken machen, wie sie unsere Gemeinde noch schöner gestalten können.“ rol
