Neues WC in der City: Ab Januar kann Toilette unweit der Stadtkirche genutzt werden

Pforzheim. Die Geschichte um die schwarze, 16 Tonnen schwere und etwa drei Quadratmeter große schwarze Box ist fast noch aufsehenerregender als es die neue, öffentliche WC-Anlage in der Melanchthonstraße ist: Zwei Jahre hat es annähernd gedauert, bis nun, angefangen mit Baubürgermeister Tobias Volle, am Donnerstag erfreute Personen deren baldige Öffnung bekannt geben konnten.

Einfach aufstellen ist nämlich nicht möglich. Klar war nur, dass man in Zusammenarbeit mit der Firma Ströer Deutsche Städte Medien GmbH – die im Übrigen die in ihrem Besitz befindliche öffentliche Zwei-Raum-WC-Anlage am Turnplatz seit acht Jahren betreibt und immer wieder wegen Vandalismus reparieren muss – einen innerstädtischen Standort suchen wollte.

Schwierig: Zum einen war man, so schildert es Kirsten Krehl, beim städtischen Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing (WSP) auch für Finanzen zuständig, an die Vorgaben des Bundesförderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) und damit an die Innenstadt gebunden. Was wiederum den Vorteil hatte, dass der Toilettenkauf der WSP zu 87 Prozent vom Bund übernommen wird – bei Gesamtkosten von 250.000 Euro kein Pappenstiel. Der Standort allerdings bereitete – da kann auch Uwe Weiss, Abteilungsleiter Straßenneubau und Verkehrstechnik (GTA), ein Lied davon singen – Kopfzerbrechen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst musste sich erst ein Bild machen.

Weiter mussten Bauanträge gestellt werden und zudem machte es die nicht kartierte Lage von Leitungen nicht einfacher. Von besagten Anschlussmöglichkeiten hing ebenfalls viel ab. Man hätte, so Ströer-Gebietsmanager Peter Paulsen, gern den Waisenhausplatz gehabt. Aber:

„Ein 16-Tonnen-Haus und noch einen 20-Tonnen-Kran zum Aufstellen, das wäre mit der Tiefgarage darunter nicht gegangen.“

Nachdem am Standort Melanchthonstraße der Belag auf beiden Seiten der Straße abgesenkt und somit ein barrierefreier Zugang zum Ein-Raum-WC gelegt wurde, kann die selbstreinigende, kostenlose und öffentliche Toilette ab Januar rund um die Uhr genutzt werden. Es ist die nunmehr fünfte öffentliche Toilette im Stadtgebiet. Nun hofft Volle, dass sich die Zerstörungswut in Grenzen hält. „Wir wollten es trotzdem anbieten.“