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Enzkreis -  17.11.2022
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Neugierige Umweltschützer bei Deponie in Maulbronn: Wie geht es mit Müll weiter?

Enzkreis/Maulbronn. Im Rahmen ihrer Informationsreihe haben die Fraktion der Grünen im Kreistag zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Maulbronner Grünen sowie der Liste Mensch und Umwelt im Maulbronner Gemeinderat (LMU) die Deponie in Maulbronn besucht.

Grünen-Mitglieder aus dem Kreis und die örtliche LMU lassen sich auf der Deponie in Maulbronn informieren.
Grünen-Mitglieder aus dem Kreis und die örtliche LMU lassen sich auf der Deponie in Maulbronn informieren. Foto: Grüne/LMU

„Da das Thema Abfallentsorgung für den Landkreis eine wichtige Rolle spielt, wollten wir uns vor Ort mit aktuellen Fakten versorgen“ führte Fraktionssprecher Peter Pförsich zu Beginn des Besuchs aus. Alexander Pfeiffer, Amtsleiter im Amt für Abfallwirtschaft des Enzkreises, sowie Deponiebetriebsleiter Michael Ranellucci begleiteten die Führung. „Die Deponie besteht aus zwei Teilen, dem deponierten früheren Hausmüll in den Abschnitten 1 bis 4 sowie späteren, nichtorganischen Abfällen im aktuell genutzten Abschnitt 5“, führte Pfeiffer zu Beginn aus. Auf Nachfrage von Kreisrätin Pina Stähle erläuterte Pfeiffer Maßnahmen zu Gasaufkommen und Sickerwasser der Altbestände. „Das Gas wird im eigenen Kraftwerk genutzt und das Sickerwasser aufwendig geklärt“ so Pfeiffer, der auf hohe Standards hinwies.

LMU-Stadtrat Felix Förster erkundigte sich nach dem aktuellen Gesamtaufkommen, hier würden durchschnittlich 55 000 Tonnen jährlich angeliefert so Ranellucci.

„Wobei es sich dabei vor allem um Abfall der Klasse DK 2 wie etwa Asbest oder Mineralwolle handelte. „Für diese Stoffe ist der Deponieraum rar, daher versuchen wir hier so effektiv wie möglich zu arbeiten“, so Pfeiffer.

Anhand eines gerade entstehenden, neuen Einfüllfeldes konnten die Besucherinnen und Besucher den großen Aufwand für die Herrichtung des Feldes sehen. 40 einzelne Schichten sowie anschließend ein Asphaltbelag sorgen für eine festen Untergrund, wobei die Schichten ständig von zwei Institutionen beprobt werden. „Wir bauen, als müsste es für die Ewigkeit sein“ beschrieb Deponieleiter Ranellucci die Vorgehensweise. Stadtrat Peter Wilhelm sprach die weitere Entwicklung an, hier könne der aktuelle Abschnitt 5 noch rund drei Jahre ausreichen, der geplante Abschnitt 6 bis ca. zum Jahr 2036.

„Danach ist die Deponie voll und der Enzkreis wird sich natürlich schon im Vorfeld neue Wege für die Deponierung suchen müssen“, erläuterte Pfeiffer.

Auch der Recyclinghof, der größte im Enzkreis, war Thema des Besuches. „Hier funktioniert die Zusammenarbeit mit der Beschäftigungsförderungsgesellschaft des Enzkreises (GSI), die das Personal stellt, hervorragend so dass der Betrieb rund läuft“ war Pfeiffer voll des Lobes. Die Gäste informierten sich über die Möglichkeiten des Recyclings. Und es gab eine Fragerunde.

Autor: pm