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Keltern -  29.04.2020
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Niebelsbach: Schwarzkittel sorgen für Sorgenfalten

In Niebelsbach soll es Wildschweine geben, die schon fast bis an die Wohnbebauung herankommen, wird berichtet.

Das können die Profis von Forstverwaltung und Kreisjägervereinigung zunächst einmal nicht so recht glauben. Ein Schilderung auf Facebook hatte jüngst in Keltern für Aufmerksamkeit gesorgt. Gar nicht lustig sei das Ganze, befand der Berichterstatter Bei der Schwarzwaldstraße zwischen altem Friedhof und der Turnhalle in Niebelsbach treibe sich eine Horde Wildschweine rum. „Und die sind richtig gefährlich drauf“, hieß es. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, wann die Schwarzkittel so weit vordringen würden, dass sie die ersten Mülleimer erwischten. Radlern empfahl der Autor vorsichtig unterwegs zu sein, Hunde sollten ohnehin angeleint. Schließlich sollten auch Kinder den Wald bei Anbruch der Dämmerung meiden. Abschließend meinte der Niebelsbacher: „Wir wissen, dass in Zeiten von Corona der Wald fast wie Disneyworld ist, aber er gehört eben auch den Tieren.“

Kreisjägermeister Dieter Krail ist ob des Berichts skeptisch. Er gehe nicht davon aus, dass die Tiere bis in die Wohnbebauung vordringen. Allerdings gebe es aktuell durchaus Herausforderungen im Wald. Bedingt durch Corona ziehe es verstärkt unterschiedlichste Nutzergruppen in den Forst. In einem derart bevölkerten Raum könne es natürlich zu Konflikten kommen. Die Geräuschkulisse tue ihr Übriges. Allerdings sorgten die genannten Umstände eher dafür, dass sich Schwarz- und Rotwild kaum noch sehen lassen würden. Richtig sei, dass die Wildschweine unter Proteinmangel litten. Die trockenen Böden gäben kaum noch etwas her. Das werde dafür sorgen, dass es die Wildschweine auf die Wiesen ziehe. Nicht zuletzt müsse man nun ein besonderes Augenmerk auf die Schwarzkittel haben, weil auf den Äckern im Mai der Mais eingesät werde.

Der stellvertretende Leiter des Kreisforstamts, Andreas Roth, hat im Kollegenkreis bislang nichts von außergewöhnlichen Problemen mit Wildschweinen im Enzkreis vernommen. Sollte man tatsächlich auf ein Tier treffen, gelte es Ruhe zu bewahren. Kelterns Revierförster Ralf Rothweiler ist überrascht von der Schilderung aus Niebelsbach. Von einer bedrohlichen Rotte in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung habe er keine Kenntnis. Allerdings gebe es baulich eine Besonderheit in Niebelsbach. Ein Teil des Ortes liege in der Tat direkt am Wald und in den Forst führten direkt mehrere Waldwege und auch viel genutzte Trampelpfade.

Autor: mar