Gemeinden der Region
Niefern-Öschelbronn -  29.01.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Nieferner Zeitungsmann Erich Mahner mit 93 Jahren gestorben

Niefern-Öschelbronn. Mit seinen Fotos, aber auch mit seinen Berichten, hat der gelernte Vermessungsingenieur in seiner Freizeit über 60 Jahre lang die Geschichte der Region für die Presse erzählt. Für die „Pforzheimer Zeitung“ war Mahner Jahrzehnte lang im Einsatz. Erst als er weit über 70 war, entschied er sich, kürzer zu treten. Jetzt ist der Nieferner Zeitungsmann mit 93 Jahren gestorben.

Sein Herz habe im Takt des Kameraverschlusses geschlagen, hat ein Zeitungsmann einmal Erich Mahner aus Niefern-Öschelbronn beschrieben. Tatsächlich: Die Zahl seiner Bilder, die er im Enzkreis und in Pforzheim aufgenommen hat, ist riesengroß. Alles begann mit Schmuckbildern. Mahner liebte die Region und hielt für die Zeitung die schönen Gegenden fest. Bald wurde mehr daraus. Die Redaktion fragte ihn, ob er über Veranstaltungen schreiben möchte. Gesagt, getan, die Herausforderung, in Wort und Bild zu informieren, nahm Mahner gerne an. Am liebsten ließ er für die Leser Konzerte Revue passieren, aber auch Ausstellungen lagen ihm am Herzen.

An Wochenenden war er besonders gefragt, da bewältigte er mit Kamera und Notizblock manchmal bis zu sechs Termine am Tag – immer mit der ihm eigenen angenehmen Art. Der Ingenieur genoss die Arbeit in der Freizeit, stieß er doch mit seinen Fotos und Artikeln sowie mit herzgewinnenden Gesprächen auf eine hohe Resonanz.

Geboren wurde Mahner im April 1927 in Saaz im Sudetenland. Ein Jahr vor Kriegsende kam er zum Wehrdienst und geriet mit einem Kniedurchschuss in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung war er auf 48 Kilo abgemagert und versuchte sich als Erntehelfer.

Im Spätherbst 1948 kam er wieder zu seinen Eltern, die inzwischen in Niefern untergekommen waren. Er begann die berufliche Laufbahn im Staatlichen Vermessungsamt Pforzheim. In Niefern lernte er auch seine Frau Else kennen. Das Paar heiratete 1952 und bekam eine Tochter und zwei Söhne. Zu seiner Heimatgemeinde hatte Mahner eine enge Bindung. Filmisch dokumentierte er das Ortsgeschehen, beispielsweise den Bau des Nieferner Freibads in den 1950er Jahren. 1990 ging er in Rente. Mit Fotografie beschäftigte er sich in den vergangenen Jahren nur noch selten – „seit die fünf Enkel erwachsen sind und als Fotomodelle wegfallen“, sagte er einmal schmunzelnd. Doch zahlreiche Fotos an Wänden in seinem alten Labor dokumentieren Höhepunkte seines Schaffens. Vor zehn Jahren ist seine Frau gestorben. Nun hat Erich Mahner seine Augen für immer geschlossen.

Autor: rst/ck