Nordbadens Ringer wollen zur Not abgespecktes Programm durchziehen
Pforzheim/Ispringen. n einem halben Jahr sollen in der Region wieder Mannschaftskämpfe im Ringen ausgetragen werden. Entsprechende Planungen versucht Hardy Stüber, der Sportreferent des nordbadischen Verbands, in Abstimmung mit den Vereinen bereits jetzt vorantreiben. Auf jeden Fall wird die Corona-Krise Spuren hinterlassen. Die Frage ist, wie deutlich diese sein werden. Lieber ein abgespecktes Programm, als eine zweite Saisonabsage – so lautet die unausgesprochene Devise. Vorgesehen ist, Ober-, Verbands- und Landesliga in je zwei Gruppen zu unterteilen. Das heißt dann, dass jedes Team maximal ein Dutzend Einsätze von September bis Dezember hat.
IWichtig ist dem Verband vor allem, dass die Vereine wieder Einnahmen haben. Deshalb kann sich Stüber nicht vorstellen, dass es eine Runde gibt, falls keine Fans in die Halle dürfen: „Da machen die Vereine nicht mit.“ Holger Stuible, der Vorsitzende des SV 98 Brötzingen, sagt: „Zehn Kämpfe mit im Schnitt 100 Zuschauern – da wären wir zufrieden.“
Läuft es, wie es sich Werner Koch, Präsident des KSV Ispringen vorstellt, gibt es ein Enzkreis-Derby. Dann würde Brötzingen in der Verbandsliga gegen Ispringens zweite Mannschaft ringen. Dazu kommt es aber nur, wenn sich der KSV aus der Ober- in die Verbandsliga zurückziehen darf. „Das wird es nicht geben“, sagt jedoch Brötzingens Vorsitzender Holger Stuible. Er weiß auch von anderen Clubs, die mit einem Rückzug in die Verbandsliga liebäugeln, stellt aber klar: „Es ist kein Wunschkonzert.“ Ebenso weist Sportreferent Stüber darauf hin, dass Ispringen gemäß der Statuten bei einem Rückzug in die Landesliga muss. „Da möchte ich nicht ringen“, sagt wiederum Koch. Noch bis 31. März haben die Clubs Zeit, zu melden.
In einem anderen Punkt haben auch die Brötzinger genaue Vorstellungen. Geht es nach dem Vorsitzenden Stuible müssen an jedem Kampftag nur acht der zehn Gewichtsklassen besetzt werden, zudem darf einmal das Gewichtslimit überschritten werden. Im ungünstigsten Fall würde das Publikum also nur gut halb so viele Kämpfe wie eigentlich vorgesehen angeboten bekommen. Stuible geht davon aus, dass Brötzingen mit 15, 16 Mann planen kann. Einer von ihnen ist Boris Sava, der auch als Trainer fungiert.
„Wir haben schon Verbandsligastärke“, sagt Stuible. Nachdem zuletzt erst am Grünen Tisch der Klassenverbleib gelang, soll es bei Brötzingen nun aufwärts gehen.
Verbandsfunktionär Stüber ist darauf gefasst, dass ein Teil der Vereine mehr oder weniger große personelle Schwierigkeiten hat. Er weist aber auch darauf hin, dass es ja eine Schülerrunde gibt, also nicht grundsätzlich ein Mangel an Nachwuchs herrscht. Nur braucht gerade der eine Perspektive.
Darauf dass die Ligen-Kämpfe stattfinden, will aber niemand wetten. Sollte eine weitere Saison ausfallen, wäre das aber ein Albtraum. „Dann gehe ich davon aus, dass der eine oder andere Verein nicht mehr weitermachen kann, das wäre verheerend“, sagt Stüber.