Ölbronn-Dürrner Rat diskutiert über mögliche Aufwertung des Böllstrichgrabens
Ölbronn-Dürrn. Dass der Böllstrichgraben aufgewertet werden soll, darüber war man sich im Gemeinderat bei dessen jüngster öffentlicher Sitzung grundsätzlich einig. Offen blieb jedoch, welche der zahlreichen, von Planer Volker Boden in seinem Entwurf vorgestellten Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollen.
Denkbar wäre, die auf einer Länge von rund 400 Metern vorhandenen, aus Beton bestehenden Sohlschalen zurückzubauen und durch eine Abdichtung aus Lehmschlag zu ersetzen. Damit würde man dem Planer zufolge sicherstellen, dass das Wasser oberflächlich abfließt. Auch von den teilweise maroden Übergängen sollen einige entfernt, einige saniert werden. Große Brombeerhecken sollen an zwei Stellen durch ökologisch sinnvollere Gehölze ersetzt werden. Die Gemeinde könnte eine wasserstauende Ackerfläche erwerben und eine Feuchtstelle daraus machen. Boden sagte, teilweise müsse man einen Gewässerrandstreifen herstellen und versuchen, etwas zu mäandrieren.
Gespräche mit Anliegern, Anrainern und Landwirten seien noch erforderlich. Weil die Maßnahmen zu einer Aufwertung des Gewässers führen, kann dieser Bereich als eine von mehreren Ausgleichsmaßnahmen für das Neubaugebiet „Lau“ gelten – auch, wenn Bürgermeister Norbert Holme nicht nur einmal betonte, dass man die Maßnahmen nicht nur in diesem Zusammenhang sehen dürfe.
Zu Buche schlagen soll das Ganze einer ersten Schätzung zufolge mit rund 170.000 Euro, inklusive Baunebenkosten. „Das ist nicht billig“, sagte Holme. Dabei waren die Kosten nicht der Hauptgrund, warum Bodens Entwurfsplanung nicht bei allen Ratsmitgliedern auf Gegenliebe stieß. Hans-Dieter Deuß (Aktive Bürger) fragte: „Dass man jetzt die Sohlschalen entfernt: Muss das sein?“ Schließlich müsse man sie „schon fast mit der Lupe“ suchen. Hinzu komme: Das Ganze müsse auch hochwassersicher sein. Er halte es in diesem Zusammenhang für kontraproduktiv, Sohlschalen zu entfernen und sie durch Lehmschlag zu ersetzen.
Helmut Schneider (Freie Wählervereinigung) warnte davor, bei den Maßnahmen übermäßig abzuspecken. „Man muss so viel machen, wie notwendig ist, um die Ökopunkte vom Lau zu bekommen.“ Sabine Wilhelm-Maaßen (AB) sah das anders: „Ich finde nicht, dass man alle Ökopunkte im Böllstrichgraben generieren muss.“ Dort habe man schon jetzt ein wertvolles Biotop. Wie viele Ökopunkte es für welche Maßnahme gibt, will Boden in Erfahrung bringen, bis sich der Gemeinderat erneut mit dem Thema befasst.