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Kämpfelbach -  10.11.2023
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Offenes Ohr für die Jüngsten: Neue Schulsozialarbeiterin an Kämpfelbacher Grundschule

Kämpfelbach. Für alle Schüler, Eltern und Lehrer soll ihre Türe offenstehen: Miriam Bischoff will ansprechbar und präsent sein, ein niederschwelliges, kostenloses und freiwilliges Angebot machen. Seit kurzem ist die neue Schulsozialarbeiterin an der Grundschule in Kämpfelbach tätig – auf einer Stelle, die zuvor neu geschaffen wurde.

B ürgermeister Thomas Maag, Rathausmitarbeiterin Stefanie Mirzaabbas si, Schulsozialarbeiterin Miriam Bischoff, Teamleiterin Nadine Kraijo und Rektor Frank Notar (von links) wollen die Kämpfelbacher Grundschule voranbringen.
B ürgermeister Thomas Maag, Rathausmitarbeiterin Stefanie Mirzaabbas si, Schulsozialarbeiterin Miriam Bischoff, Teamleiterin Nadine Kraijo und Rektor Frank Notar (von links) wollen die Kämpfelbacher Grundschule voranbringen. Foto: Roller

„Ich freue mich auf meine Aufgabe und bin gespannt, was mich erwartet“, sagt Bischoff, die jahrelang als Erzieherin tätig war, unter anderem im Hort- und im Kita-Bereich. Nebenbei hat sie erfolgreich ein Studium der Sozialpädagogik absolviert. In Kämpfelbach will Bischoff sich nicht nur um die großen Probleme kümmern, sondern auch um alltägliche Konflikte und Streitigkeiten, die auf Erwachsene zwar banal wirken mögen, aber für Kinder sehr belastend sein können.

Dabei sollen die Kinder sie nicht nur als „Sorgentante“ wahrnehmen, sondern als Vertrauensperson, mit der sie offen über alles sprechen können, auch über positive Nachrichten. Zudem plant Bischoff immer wieder Aktionen in den Klassen, bei denen sie auf die dort herrschenden Gruppendynamiken eingeht und Strategien zur Konfliktlösung vermittelt. Auch Kooperationen mit Vereinen kann sie sich gut vorstellen.

Ihr ist es wichtig, an beiden Standorten der Schule präsent zu sein. Deshalb hat sie sowohl in Bilfingen als auch in Ersingen ein Büro. Um eine Vertrauensbasis zu schaffen, stellt Bischoff sich ab der kommenden Woche in jeder der 13 Klassen vor, macht Kennenlernspiele mit den Schülern und spricht mit den Lehrern.

Eltern machten Vorstoß

Rektor Frank Notar hält einen strukturierten Einstieg für wichtig, damit alle Kinder die Gelegenheit haben, die Schulsozialarbeiterin kennenzulernen. Er ist froh, dass der Gemeinderat die Schaffung dieses Angebots mehrheitlich bewilligt hat. Dass dafür Bedarf besteht, steht für ihn außer Frage. Als „Initialzündung“ sieht er eine Elternbeiratssitzung, in der ein entsprechender Wunsch deutlich artikuliert wurde – auch mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Zeit, in der viele Kinder spürbare Rückschritte im sozialen Umgang gemacht hätten. Notar lobt die in Kämpfelbach sehr stark ausgeprägte, einzigartige Vereinsstruktur, die dem Nachwuchs vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten biete. Aber er weiß auch, dass auf diese Weise trotz aller Bemühungen der Ehrenamtlichen gar nicht alle in der Gemeinde lebenden Kinder aufgefangen werden können.

Hinzu kommt laut Notar der Umstand, dass Schulen in jüngerer Zeit immer mehr pädagogische Aufgaben übernehmen müssen. Das nehme viel Zeit in Anspruch, die die Lehrer oft nicht hätten: Sie müssten immer die ganze Klasse sehen und in erster Linie Lerninhalte vermitteln. Zudem seien Lehrer in ihrer Rolle immer Beurteiler und Autoritätspersonen – im Gegensatz zu Bischoff, die keine Noten verteilt. „Wir sind sehr froh, dass wir Sie haben“, sagt Bürgermeister Thomas Maag.

Autor: Nico Roller