Gemeinden der Region
Schömberg -  10.03.2020
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Ortschaftsrat Langenbrand: Landwirte machen ihrem Ärger wegen geplanter Schranke Luft

Schömberg-Langenbrand. Rund ein Dutzend verärgerte Landwirte aus dem Schömberger Teilort Langenbrand hat Tagesordnungspunkt drei der jüngsten Ortschaftsratssitzung auf den Plan gerufen: „Verkehrsregelung an der Durchfahrt zum bestehenden Windrad – Errichtung einer Schranke“ stand da zu lesen. „Damit werden wir in unserer Arbeit behindert“, waren sich die Landwirte einig, die sich im Rahmen des Punktes „Einwohner fragen“ äußerten und ihrem Unmut Luft machten.

Bereits Ende September vergangenen Jahres hatte sich der Ortschaftsrat mit dem Thema befasst, nachdem sich Beschwerden von einheimischen und ortsfremden Spaziergängern, Wanderern und Radfahrern gleichermaßen bei der Gemeindeverwaltung gehäuft hatten. Seit Anfang des Jahres liegen gut 40 neue Beschwerden vor, schilderte der Ortschaftsratsvorsitzende Helmut Schray auf Nachfrage. Sie alle monieren, dass auf dem land- und fortswirtschaftlichen Höhenweg immer wieder Autos durchfahren. Daraufhin hatte der Ortschaftsrat beschlossen, eine schwenkbare, mit einem Dreikant verschließbare Schranke zu installieren, die die Straße halbseitig für Unbefugte sperren und damit dem unrechtmäßigen Befahren des Weges ein Ende setzen würde, erläuterte er.

Doch eben diese Berechtigten setzten sich nun vehement gegen diese Planung zur Wehr. „Wie stellen Sie sich das vor“, fragten sie Schray und den Rat. Sie müssten in diesem Bereich arbeiten und könnten nicht für jede Durchfahrt eine Schranke öffnen oder schließen, waren sie sich einig.

„Fahrtrecht eingeschränkt“

Es gehe schließlich nicht nur um eine gelegentliche Durchfahrt, sondern ein ständiges Rein und Raus – insbesondere in den Sommermonaten. „Wir fühlen uns durch diesen Beschluss eingeschränkt“, betonte einer der Landwirte. Schützenhilfe bekamen sie vom ehemaligen Vorsitzenden des Ortschaftsrates, Siegfried Wankmüller. „Das Fahrtrecht der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft wird damit de facto eingeschränkt“, sagte er.

Schray hingegen verteidigte den Beschluss zunächst: „Niemand will die Berechtigten behindern oder ausgrenzen“, sagte er. „Wir wollen mit dieser Lösung Vorteile für alle Bürger schaffen“, betonte er. Berechtigte könnten weiterhin durchfahren und Spaziergänger ungestört gehen.

Doch das reichte den Landwirten nicht, wie sie deutlich machten. Die Privatstraße sei vor rund 60 Jahren eigens für sie gebaut worden. Es müsse eine andere Lösung geben, forderten sie. Schließlich stieg der Ortschaftsrat nochmals in die Diskussion ein und stimmte einstimmig dafür, die geplante Schranke vorerst zurückzustellen. Stattdessen wird auf dem Höhenweg in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt kontrolliert werden. „Das betrifft auch viele Anwohner des angrenzenden Wohngebietes, die hier ihren Weg abkürzen“, sagte Helmut Schray.

Der Privatweg dürfe mithin künftig ausschließlich von den Landwirten und weiteren Berechtigten befahren werden. „Sollte sich in Folge der Kontrollen an der Situation nichts ändern und weiterhin so viele Beschwerden eingehen, werden wir uns über kurz oder lang nochmals mit dem Thema Schranke befassen müssen“, resümierte der Ortsvorsteher abschließend.

Autor: Yvonne Dast-Kunadt