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Bad Wildbad -  21.10.2025
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Oscar-Anwärter macht Wildline zur Kinokulisse – Ex-Bond-Girl und Tatort-Ermittler bei Film dabei

Bad Wildbad. Auf der Hängebrücke wird einen ganzen Tag lang gedreht. Hinter der Kamera steht ein ausgezeichneter Regisseur. Bei der Produktion sind auch ein ehemaliges Bond-Girl und ein Ermittler aus dem Stuttgarter Tatort dabei.

Schau mal wo ich lebe - Wildline Bad Wildbad
Schon spektakulär die Wildline auf dem Sommerberg. Foto: Moritz

Auf der Wildline in Bad Wildbad war schon viel zu sehen: Im Zuge der Rossini-Festspiele wurden Opern aufgeführt und ein Bläserquintett spielte groß auf. Und die Macher der Filmreihe Mordkommission Calw (ehemals Tatort Calw) ließen auf der Hängebrücke auch schon mal ermitteln – beziehungsweise actionreich schießen. Nun wurde wieder einmal für eine Produktion gedreht: mit einem Regisseur, der schon Oscar-Anwärter war und Schauspielern, die aus James-Bond-Filmen und dem Stuttgarter Tatort bekannt sind.

„Memories to Cherish“ heißt die deutsch-georgische Koproduktion, unter der Leitung von Dito Tsintsadze (Archivfoto: Martin Schutt/Picture Alliance/dpa). Der Georgier war 2020 mit „Shindisi“ im Oscar-Rennen um den besten ausländischen Film. Ausgezeichnet worden ist er schon mit der Goldenen Muschel in San Sebastian, dem Silbernen Leoparden in Locarno sowie beim Grand Prix des Filmfestivals Shanghai.

Für seine aktuelle Produktion hat er unter anderem Felix Klare, der mit Richy Müller im Stuttgarter Tatort ermittelt, und Maryam D’Abo, die Bond-Girl an der Seite von Timothy Dalton in „Der Hauch des Todes“ war, gewinnen können. Vor der Kamera stehen zudem Issy Knopfler („Before We Die“), Valerie Neuenfels („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“), Narges Rashidi („Gangs of London“), Manuel Rubey („Borgia“), Tyron Ricketts („Sam – Ein Sachse“) und Dana Herfurth („Call My Agent – Berlin“).

In „Memories to Cherish“ geht es darum, wie man an der Vergangenheit festhält, um Vergebung bittet und versucht, wieder eine Verbindung zu dem herzustellen, was man verloren hat. „In drei Geschichten werden unterschiedliche Erfahrungen von Liebe, Reue und Heilung gezeigt. Eine Tochter nimmt wieder Kontakt zu ihrer Mutter auf, Eltern versuchen, ihren Sohn noch einmal wiederzusehen, und ein Mann erhält Besuch von jemandem, der ihn sehr geliebt hat“, heißt es vom Produktionsteam.

Auf der Wildline in Bad Wildbad wurde bereits am 22. September für die zweite Episode des Films gedreht. Dort standen Narges Rashidi, Manuel Rubey und Francesco Wenz vor der Kamera. „Es geht um zwei Eltern, die mit ihrem Sohn ein schönes Wochenende verbringen wollen, doch über der Familie und insbesondere dem Nachwuchs schwebt eine dunkle Vergangenheit“, geben die Verantwortlichen erste Einblicke in das Set auf dem Sommerberg. „Die Szene an der Wildline spielt dabei eine entscheidende Rolle und stellt einen emotionalen Wendepunkt der Geschichte dar.“ Die Drehbedingungen seien aufgrund des schlechten Wetters an diesem Tag eine echte Herausforderung gewesen, die sich aber in den Bildern bezahlt gemacht hätten. So sei das eine Ende der Hängebrücke in dichtem Nebel verschwunden.

Spaß hat es allen Beteiligten offenbar trotzdem gemacht. Auf dem Instagram-Kanal der Wildline ist ein Foto von Standortleiterin Franziska Pasch mit den Schauspielern Narges Rashidi und Manuel Rubey zu sehen. Alle drei lächeln zufrieden in die Kamera. „Wir durften die komplette Filmcrew bei uns willkommen heißen. Ein spannender Tag, der uns Einblicke hinter die Kulissen der Filmentstehung gegeben hat“, steht unter dem Post. Gedreht worden sei hauptsächlich auf der Hängebrücke selbst, die an diesem 22. September für Besucher geschlossen war, so Pasch gegenüber der PZ weiter.

Sechs Wochen lang lief die Kamera insgesamt in Bad Wildbad, Baden-Baden, Rastatt, Karlsruhe, bei Rountzenheim im Elsass und Stuttgart. Wer neugierig geworden ist, muss ich allerdings noch etwas gedulden: In die Kinos soll die Produktion erst 2027 kommen.