PZ-Interview mit Heike Herb: „Das Haus braucht Leben“
Sie leitete einige Kindertagesstätten im Enzkreis, ist Imkerin und hat ein Faible für Naturpädagogik. Seit Oktober 2017 ist Heike Herb neue Geschäftsführerin vom Haus der Familie in Straubenhardt. Damit ist für die 58-jährige Kindheitspädagogin aus Gräfenhausen ein Traum in Erfüllung gegangen, sei Familienbildung doch ihr Steckenpferd. Welche Akzente sie setzen will, erzählt sie im PZ-Interview.
PZ: Frau Herb, wofür haben Sie die ersten 120 Tage genutzt?
Heike Herb: Vor allem zum Kennenlernen der Menschen vor Ort und der Mitarbeiter der Gemeinde. Ich war beim „Tag der Vereine“ und habe einen Fragebogen zu Fortbildungen in allen Straubenhardter Kindergärten gestartet. Der Rücklauf war überwältigend, 80 Prozent haben zugestimmt, dass die Villa Kling ein guter Ort für Fortbildungen ist. In kurzer Zeit habe ich auch ein neues Programm aufgelegt.
PZ: Das Haus der Familie hat sich ständig weiterentwickelt. Welche Ziele verfolgen Sie?
Ich wünsche mir, dass das Haus noch lebendiger und voller wird. Zum Beispiel durch mehr offene Gruppen, für die man sich nicht anmelden muss. Ich möchte Familien in allen Lebenslagen unterstützen, auch jene, die sich teure Kurse nicht leisten können. Meine Vision ist zudem ein Spielplatz, vielmehr ein Spielraum rund um das Haus, wo Kinder bis Senioren Sinneserfahrungen machen können– am liebsten mit Tieren.
PZ: Worin liegen für Sie die Herausforderungen?
Wir sind ein kleiner Verein, der viele Aufgaben vom Marketing bis zur Textarbeit und Kommunikation auf wenigen Schultern leistet. Wichtig finde ich, dass wir Informationen bündeln und weitergeben, dass wir uns ver- netzen und kooperieren. Wir sind auf mehr Unterstützung angewiesen.
PZ: Haben Sie Ideen, wie Sie diese bekommen könnten?
Durch mehr Mitglieder, die sich engagieren und für die wir einen Geschwister-Rabatt eingeführt haben. Aber auch durch ein gutes Angebot und persönliche Präsenz. Das Haus braucht Leben.
PZ: Welche Neuerungen gibt es im aktuellen Programm?
Neben dem Bewährten, auf dem ich aufbauen will, gibt es etwa neue Kurse für Kinder zum Plastizieren, freies Malen für Eltern mit ihren Kindern, einen Tanzkurs für Paare, Fitness für Schwangere oder einen Ziegen-Erlebnistag. Neu ist auch der „SpielRaum“ nach Emmi Pikler, eine interkulturelle Gruppe für Eltern und Babys die von Achtung und Respekt geprägt ist und vom „Stärke“-Programm des Landes gefördert wird.
PZ: 2019 feiert das Haus 25-jähriges Jubiläum. Gibt es schon Pläne?
Noch nicht, aber wir haben es im Vorstand angesprochen. Dieses Jahr soll es noch einen Tag für alle Referenten geben, zum Kennenlernen und Austauschen.
PZ: Was liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen?
Dass das Haus ein lebendiger Ort der Begegnung wird, wo man zusammenarbeitet, sich gegenseitig unterstützt – und wo Kinder vielleicht einmal Küken schlüpfen sehen.
Das aktuelle Frühjahr-Sommer-Programm ist im Internet unter hdf-straubenhardt.de zu finden.