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Stuttgart -  19.05.2024
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PZ-Leser treffen auf Tatort-Kommissare

Knittlingen/Stuttgart. Was ein unvergesslicher Abend: Die PZ-Leser Birgit und Helmut Glatzel dürfen die Premiere des neuen Stuttgarter Tatorts erleben und Felix Klare alias Sebastian Bootz und Richy Müller alias Thorsten Lannert persönlich treffen.

Posieren für ein gemeinsamer Foto (von links): Schauspieler Richy Müller, PZ-Leser Birgit und Helmut Glatzel sowie Schauspieler Felix Klare.

Posieren für ein gemeinsamer Foto (von links): Schauspieler Richy Müller, PZ-Leser Birgit und Helmut Glatzel sowie Schauspieler Felix Klare.

Foto: Roth

Auf der Postkarte mit den Autogrammen, die das Knittlinger Ehepaar Glatzel zwei Stunden später einstecken wird, wirken die beiden Kommissare fast einschüchternd. Felix Klare alias Sebastian Bootz schaut mit verschränkten Armen und Lederjacken-bewehrt grimmig in die Ferne. Richy Müller alias Thorsten Lannert sieht mit seinem Jacket eher aus wie ein zurückhaltender, smarter Filialleiter einer Bank. Und dann sind sie doch ganz anders, als sie in den „Meet & Greet“-Raum kommen, den der Südwestrundfunk (SWR) für sein Sommerfestival im Stuttgarter Schloss eingerichtet hat.

Mit Knabberzeug und Getränken versorgt warten auch die beiden Gewinner der PZ-Verlosung für die Premiere des neuen Stuttgarter Tatorts, Birgit (61) und Helmut (67) Glatzel aus der Fauststadt Knittlingen, zusammen mit etwa 20 weiteren Gewinnern darauf, dass die beiden Schauspieler dazustoßen. „Wir haben schon ein paar Mal mitgemacht bei der PZ-Verlosung, jetzt hat es endlich geklappt“, freut sich Birgit Glatzel. „Wenn ich nicht gerade einschlafe, dann schau ich auch den Tatort“, witzelt ihr Ehemann. Beide sind Frühaufsteher, mögen aber das Sonntagabend-Ritual und generell Tatort. „Außer die aus der Schweiz“, heißt es; wofür es eigentlich keine Erklärung gibt. Aber den „Richy“ und den Felix, den mögen sie schon sehr gerne. Auch in anderen Filmen. „Gute Schauspieler“, lautet das Urteil.

Und dann kommen sie tatsächlich pünktlich auf die Minute: Hans-Jürgen „Richy“ Müller (68) ganz leger mit einem dem Regenwetter entsprechenden Anorak, Felix Klare (45) lediglich mit Jeansjacke, dafür aber transparentem Regenschirm. „Der ist aber keine 1,71 Meter groß“, wird Herbert Glatzel nach dem gut eine halbe Stunde dauernden Treffen mit den Stars über Richy Müller sagen. „Höchstens so groß wie meine Frau und die ist 1,68 Meter groß.“ Das muss mal gesagt sein, ist aber letztlich kein Minuspunkt.

Artig warten alle Gäste, bis sie zur Fotowand, zum Erinnerungsfoto mit den Stars, aufgerufen werden. Der SWR-Fotograf hat dann alle Hände voll zu tun. Erst drückt er für den SWR auf den Auslöser seiner Kamera, dann nimmt er zahlreiche Smartphones entgegen, weil jeder gern ein eigenes Foto mitnimmt. Außer die Glatzels; sie freuen sich schon darauf, wenn sie den Bericht mit ihren Fotos in der Pforzheimer Zeitung sehen. „Ich lese die Zeitung immer von hinten nach vorne“, sagt Birgit Glatzel, überwiegend am regionalen Teil interessiert. Auch die Glatzels bekommen vor der Fotowand einen Händedruck von den beiden Schauspielern. Richy Müller spricht die Gewinnerin aus Knittlingen sogar auf ihren gestreiften Grobstrickpullover an. Seine Freundin habe auch so einen. Er wolle noch ein Foto heraussuchen. Dazu kommt es nicht mehr, denn die Zeit ist getaktet.

Foto, der Nächste, Foto, der Nächste. Und dann geht es ans Unterschreiben der Autogrammkarten. Während Felix Klare einen festen Standort hat und die Autogrammjäger anstehen lässt sowie vergeblich versucht, einen goldenen Stift für seine Autogrammkarten zu bekommen und sich doch mit einem weißen begnügen muss, wählt Richy Müller einen anderen Weg. Er geht von Tisch zu Tisch, plaudert hier und da und futtert sich durch die Knabber-Brezeln. (Gleich nach dem Ankommen hat er den Glatzels die große Bierbrezel stibitzt, was beide mit einem Grinsen zur Kenntnis nehmen.) Auf seine Stars-and-Stripes-Sneaker angesprochen schwärmt er von der Landschaft Amerikas. „Amerika ist ja nicht nur Trump.“ Und dann müssen die Kommissare los, schließlich gilt es, im neuen Stuttgarter Tatort zu ermitteln, warum eine junge Frau tot am Ufer des Neckars liegt - für die Premiere und später noch mal im Herbst im Fernsehen.

Die PZ-Gewinner aus Knittlingen erhalten ihr Richy-Autogramm als letzte - gern wird noch mal posiert für ein Foto - und dürfen sich dann noch mit der zweiten Gruppe auf eine interessante Führung „Backstage“ mit SWR-Mitarbeiter Christoph Mohr begeben und auf die 20 Meter breite Bühne klettern. Dabei erfahren sie, dass man schon seit Montag dabei ist, minutiös geplant alles aufzubauen. „Das ist wie eine Stadt hinter der Kulisse, eine Großbaustelle“, so Mohr und weist auf die Garderoben-Container für die Stars, den Catering-Truck, die Technik-Häuschen. Die knapp 4000 Tickets, die für die Premiere des Stuttgarter Tatorts mit Müller und Klare als Kommissare für den Freitagabend verkauft wurden, bleiben teilweise ungenutzt. „Das Tollste haben wir ja jetzt gehabt, das war super“, sagt Helmut Glatzel, nachdem man noch einen Blick in den modernen Übertragungs-Bus geworfen hat. Angesichts des mit kühlem Wind gekrönten Dauerregens verzichtet das Ehepaar aber wie manch andere auf das Open-Air-Kino.

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