Gemeinden der Region
Enzkreis -  31.10.2019
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Parteiübergreifend am Zug: Abgeordnete im Austausch mit Abellio und Go-Ahead

Enzkreis/Pforzheim. Die aktuell sehr angespannte Situation im Nahverkehr war zentrales Thema eines Treffens von Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Region mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Abellio Rail Baden-Württemberg, Rolf Schafferath, und dem Geschäftsleiter von Go-Ahead Baden-Württemberg, Hans-Peter Sienknecht. Mit dabei waren die beiden Bundestagsabgeordneten Katja Mast (SPD, auf deren Initiative das Gespräch in ihrem Pforzheimer Bürgerbüro stattfand) und Gunther Krichbaum (CDU) sowie der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert.

Die Abgeordneten sind nicht nur selbst von Verspätungen betroffen, sondern bekommen auch Tag für Tag Rückmeldungen von nach ihrer Meinung zu Recht verärgerten Bürgern. „Uns geht es um Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und gute Informationspolitik. Und um mehr und bessere, durchgehende Verbindungen mit geringeren Umstiegszeiten“, benennen Mast, Krichbaum und Schweickert ihr Anliegen in einer Pressemitteilung. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen würden vieles tun, um die Situation zu entschärfen. Dennoch seien Verspätungen, Züge, die nicht fahren, oder Kunden, die mit ihren Sorgen alleine gelassen werden, nicht akzeptabel. Und weiter: „Der Schienenverkehr ist für unseren Wirtschaftsstandort unverzichtbar.“

Abhilfe in Sicht

Die Verkehrsunternehmen kündigten an, dass es für einen großen Teil der Komplikationen in absehbarer Zeit Abhilfe geben werde. So will Go-Ahead ab Mitte November eine neue Software einführen. Deutlich wurde den Abgeordneten bei dem Gespräch, dass nicht alle Probleme durch die Unternehmen selbst lösbar seien, denn das Land habe die Verkehrsverbindungen so bestellt, wie sie nun im Fahrplan vorzufinden sind. Hinzu kamen die geringen Zeitabläufe, um technisch völlig neue Fahrzeugausstattungen im Echtbetrieb zu testen, sowie extreme Lieferschwierigkeiten von Bombardier, die vor allem Abellio betreffen.

Bei allen Schritten müsse das Wohl der Kunden im Mittelpunkt stehen, da sind sich die Abgeordneten einig. Menschen dürften nicht zu spät zur Arbeit oder nach Hause, zur Schule oder zum Sport kommen: „Sie müssen sich auf den Schienenverkehr verlassen können. Nur so bleibt der Zug eine wirkliche Alternative zum Auto, auch um dem Klimawandel entgegenzuwirken.“ Das rund zweistündige Gespräch sei von einer offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt gewesen.

Autor: pm