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Kämpfelbach -  20.11.2022
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Pflanzaktion in Kämpfelbach: Bürgermeister Maag freut sich über große Resonanz

Kämpfelbach. Beherzt greifen die Kinder zum Spaten, graben ein Loch in den Boden und setzen einen jungen Baum hinein. Es läuft alles wie am Schnürchen bei der Pflanzaktion, die der neue Kämpfelbacher Bürgermeister Thomas Maag zusammen mit Revierförsterin Sarah Zwerenz und weiteren Engagierten am Freitagnachmittag im Wald bei Bilfingen gestartet hat.

Alle helfen mit: Bürgermeister Thomas Maag (Mitte, stehend) und Försterin Sarah Zwerenz (rechts) freuen sich über die vielen Kinder und Eltern bei der Baumpflanzaktion.
Alle helfen mit: Bürgermeister Thomas Maag (Mitte, stehend) und Försterin Sarah Zwerenz (rechts) freuen sich über die vielen Kinder und Eltern bei der Baumpflanzaktion. Foto: Nico Roller

Innerhalb von zwei Stunden werden dort auf einer Fläche im Gewann „Berghau“ rund 300 neue Bäume in den Wald gebracht. Bäume, die laut Zwerenz gut mit dem Klimawandel zurechtkommen sollen. Etwa die Esskastanie oder die Elsbeere, die zwar „heimisch, aber selten“ ist. Gepflanzt werden auch Flaum- und Zerreichen, die laut Zwerenz ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommen und daher an lange Trockenphasen gewöhnt sind. „Ich habe gute Hoffnung, dass sie hier lang überleben“, sagt die Revierförsterin, die von Maags Idee für die Baumpflanzaktion sofort begeistert war und nach kurzer Suche eine rund zehn Ar große Fläche im Gewann „Berghau“ als geeignet identifizierte. Zuvor hatten dort Fichten gestanden, die allerdings dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und bei Konsolidierungshieben beseitigt worden waren.

Zwerenz arbeitet oft mit Kindern und Jugendlichen, etwa mit Schulklassen und Kindergartengruppen. Sie findet es wichtig, die Menschen für die Auswirkungen des Klimawandels zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie viel Aufwand die korrekte Pflege des Waldes bedeutet. Von der Resonanz auf die Baumpflanzaktion ist sie genauso begeistert wie Initiator Thomas Maag. „Ich freue mich riesig, dass so viele Interessierte gekommen sind“, sagt der Bürgermeister und berichtet: Als nach dem ersten Aufruf im Amtsblatt nur eine einzige Anmeldung eingegangen sei, habe er kurz Angst bekommen. Eine Angst, die allerdings vollkommen unbegründet war, denn am Ende haben sich rund 80 Kinder und Erwachsene beteiligt, darunter auch rund 20 Flüchtlinge aus der Ukraine. Maag war es ein großes Anliegen, sie zu integrieren.

Die Idee entstand während des Wahlkampfs, in dem Maag erlebte, dass die Ukrainer sehr dankbar sind – aber auch traurig darüber, dass sie keine Möglichkeit haben, ihre Dankbarkeit zu zeigen. Zusammen mit der Ukrainerin Anna Walter entwickelte er eine Aktion, bei der er zusammen mit freiwilligen Ukrainerinnen auf beiden Dorfplätzen gegen Spenden kühle Getränke verteilte. Getränke, die Maag von der Brauerei Ketterer und von Aqua Römer kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Mit den Spenden wurden die Bäume für die Pflanzaktion angeschafft, mit der Maag Kinder und Jugendliche für die Bedeutung einer intakten Umwelt sensibilisieren will.

Der Bürgermeister versteht sie als Auftakt für weitere Projekte. Für denkbar hält er Gemarkungsputzeden ebenso wie eine Wald-Arbeitsgemeinschaft.

Autor: Nico Roller