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Heimsheim -  07.12.2018
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Pflanzplan sorgt für Unruhe im Gemeinderat

Heimsheim. Nahezu in jeder Gemeinderatssitzung in Heimsheim mussten Architekt und Fachplaner sich harsche Kritik von den Räten anhören, weil es bei der Sanierung der Stadthalle immer wieder zu Nachträgen kam.

Doch nun, wo fast alle Rechnungen vorliegen, liegen die Mehrkosten bei knapp unter zehn Prozent. „Wir haben nicht mal eine zehnprozentige Kostensteigerung. Das ist hervorragend und ein gutes Ergebnis, denn die Halle wurde im laufenden Betrieb saniert und umgebaut“, lobte CDU-Gemeinderat Ralf Rüth den Architekten Stefan Voigt von der as-Planungsgesellschaft, der sich für die Nachträge über ein Jahr lang immer wieder verbale „Prügel“ bezogen hatte. Die Halle war von Mai 2017 bis Herbst 2018 für 4,43 Millionen Euro, darin enthalten Mehrkosten von etwa 377 000 Euro, umfassend saniert, inklusive dem Umbau von Küche, Foyer und Vereinsräumen. Auch ein zusätzlicher Zugang auf der Nordseite wurde geschaffen.

Häufig kam bei der Sanierung etwas Unvorhergesehenes dazu, was die Kosten in die Höhe trieb oder zu mehr Arbeitsstunden führte, wie beispielsweise beim Gewerk Elektro. Einiges wurde jedoch auch günstiger als erwartet, so dass die Mehrkosten insgesamt knapp unter zehn Prozent liegen. Dennoch kam es am Ratstisch unter den Fraktionen CDU und den „Bürgern für Heimsheim“ zu Missmut und Ärger. Für den Stein des Anstoßes sorgten die Außenanlagen. Denn insbesondere den CDU-Vertretern Rüth und Uwe Braun stößt sauer auf, dass es nun auch im repräsentativen Eingangsbereich insektenfreundliche Blumenwiesen geben soll. „Für den hinteren Bereich ist dies in Ordnung, aber nicht im vorderen Bereich, der auch betreten wird“, betonte Rüth, der sich dort eine Art Golfrasen vorstellt. Er ärgerte sich nicht nur über die geplante Wiesen- und Blütensaat, sondern auch über die Vorgehensweise. Denn ein Unternehmen aus Mühlacker hatte in Zusammenarbeit mit Gemeinderat Martin Häcker (Bürger für Heimsheim) einen Pflanzplan, der nicht im Technischen Ausschuss zur Abstimmung gekommen war, für rund 18 600 Euro aufgestellt.

„Wir wollten als Stadt pestizidfrei und insektenfreundlich agieren“, erinnerte Häcker an einen anderen Beschluss und bezeichnete die Gegner der Wildblumen als „Gestrige“.

„Die Argumente sind nicht sachlich und unter der Gürtellinie“, betonte Braun. Bürgermeister Jürgen Troll brach die Diskussion ab und will sich das Vorhaben und die Pläne nun von Fachleuten in einer kommenden Sitzung vorstellen lassen. „Ich finde die Planung gut, weil sie konsequent ist“, betonte Architekt Voigt, der jedoch zugab, auf diesem Gebiet kein Fachmann zu sein

Autor: Silke Fux