Pflegeheim-Problematik in Königsbach-Stein: Keine Lösung in Sicht
Königsbach-Stein. Das Ringen um eine Lösung für die Unterbringung von Pflegebedürftigen in Königsbach-Stein geht weiter, nun auch im Gemeinderat, der sich in seiner jüngsten Sitzung ausführlich mit dem Thema befasste.
Dass es für die beiden bestehenden Pflegeheime „Haus Königsbach“ und „Haus Wittumhof“ bereits seit einigen Jahren Nutzungsuntersagungen gibt, ist inzwischen ebenso bekannt wie der Umstand, dass die Bewohner des Hauses Königsbach ausziehen müssen. Einige haben das schon getan, aber noch nicht alle.
Heimleiter Markus Fuchs sah in der Ratssitzung „die einzige zumutbare“ Lösung in einer Verlegung der verbliebenen Königsbacher Bewohner in den Steiner Wittumhof, der zur selben Betriebsgesellschaft gehört. Alles andere wäre aus seiner Sicht unmenschlich – zumindest, bis in der Steiner Wilhelmstraße das neue Seniorenzentrum eröffnet, das Orpea dort bauen lässt und Haus Edelberg später betreibt. Bürgermeister Heiko Genthner betonte, die Gemeinde habe aktiv darauf hingewirkt, dass es Übergangslösungen für die Bewohner des Hauses Königsbach gebe: sowohl mit dem dortigen Betreiber als auch mit Haus Edelberg.
Man unterstütze alle Maßnahmen zum Wohl der Bewohner. Ein Verbot zur Unterbringung im Wittumhof habe die Gemeinde nie ausgesprochen. Allerdings hatte das Landratsamt kürzlich in einem Pressestatement erklärt, eine übergangsweise Unterbringung von Bewohnern des Hauses Königsbach im Wittumhof scheide aus. Kein Wunder, dass Thomas Kaucher (FW) es gut gefunden hätte, wenn das Landratsamt in der Sitzung vertreten gewesen wäre. So ging es auch Rolf Engelmann (Grüne): „Wir reden hier über mögliche Lösungen, aber die, die es zu entscheiden haben, sind nicht hier.“ Er verwies auf einen Aktenvermerk zu einem Gespräch, das Ende Mai auch unter Beteiligung von Heimleiter Fuchs stattgefunden hat.
Dort heißt es, ein Umzug in den Wittumhof „kann nicht durchgeführt werden“. Eine Aussage, die Fuchs in der Ratssitzung so nicht stehen lassen wollte: „Ich war nicht dafür, aber das steht im Protokoll nicht drin“, sagte der Heimleiter und bemängelte, es sei zur Besprechung kein Entscheidungsträger vor Ort gewesen. Das Dokument ist aus seiner Sicht keine rechtlich bindende Verfügung. Auch Genthner sagte, aus einem Protokoll würden sich keine Rechtsfolgen ableiten. „Ob eine Verlegung in den Wittumhof rechtmäßig ist, entscheiden die Behörden.“ Woraufhin Fuchs von Genthner forderte, dass er „dem Landratsamt Dampf macht“.
