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Niefern-Öschelbronn -  20.07.2018
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Pforzheimer Firma Abnoba will natürlich heilen

Pforzheim/Niefern-Öschelbronn. Es gibt sie durchaus, die kleineren, mittelständischen Arzneimittelhersteller, die sich am Markt gegen die großen Pharmakonzerne zu behaupten wissen. Zu ihnen zählt auch die Abnoba Heilmittel GmbH, die sich seit 1971 mit aktuell 75 Mitarbeitern der Herstellung und dem Vertrieb von Mistelpräparaten verschrieben hat.

Gesellschafter sind ausschließlich gemeinnützige Organisationen. Während Verwaltung und Vertrieb der Abnoba in Pforzheim angesiedelt sind, finden Forschungsarbeit und Produktion in Öschelbronn statt. Die Verantwortlichen des Unternehmens konnten sich über eine Bewilligung von Fördergeldern in Höhe von 164.000 Euro im Rahmen des ZIM-Programms (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) des Bundeswirtschaftsministeriums freuen. Gefördert wird die Entwicklung pflanzlicher Präparate für Allergiker. Dies war Anlass für den Pforzheimer Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum (CDU), die Firma Abnoba zu besuchen und sich über das Förderprojekt und die Arbeit des Unternehmens zu informieren.

Zunächst erläuterte Michel Barkhoff, Geschäftsführer der Abnoba, bei einem Rundgang durch die Produktions- und Forschungsräumlichkeiten die besonderen Herausforderungen bei der Herstellung von pflanzlichen Präparaten: „Die Arbeit mit einem quasi lebenden Rohstoff verlangt besondere Sorgfalt.“ Im Anschluss präsentierte Dr. Gero Leneweit, Forschungs- und Entwicklungsleiter der Abnoba, die Schwerpunkte des aktuell geförderten Projekts, das in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg stattfindet: „Seit April arbeiten wir an der Extraktion verschiedener Arzneipflanzen wie Ehrenpreis, Schachtelhalm, Rosmarin oder Veilchen“, erläuterte Leneweit. Derzeit würden die von Abnoba gewonnenen Extrakte an der Universität Freiburg erprobt. „Somit trifft die universitäre Expertise zu den Arzneipflanzen auf unser Wissen, was die Extraktion und das Zulassungsverfahren betrifft“, so Leneweit. Man hoffe, in zwei Jahren das wirtschaftliche Potenzial dieser Präparate abschätzen und sich am Markt neben den Mistelpräparaten breiter aufstellen zu können. Krichbaum: „Es ist hochinteressant, wie aus Naturprodukten Heilungsprozesse generiert werden können.“

Autor: Britta Bischoff-Krappel