Piraten hoch zu Ross
Königsbach-Stein. Ein König mit langem, grauem Bart reitet mit wehendem Mantel über den Turnierplatz. Ein Pirat mit zotteligen Haaren lässt sich blicken, ein Bayer in Lederhosen und ein Tanzmariechen. Reiter und Pferd werfen sich in Schale beim Kostümreiten, das am Wochenende einer von 13 Wettbewerben bei den breitensportlichen Reitertagen in Stein ist.
Luca Pfeil vom TV Mühlacker hat sich mit grünem Anzug als Weihnachtself verkleidet und sein Pferd Wanonida als Rentier mit rotem Geweih. Mit Kostüm und Choreographie beeindruckt er die Jury: Der Zwölfjährige reitet als Sieger vom Platz, schon zum dritten Mal in Folge. Der Zwölfjährige ist einer von mehr als Hundert Teilnehmern bei den Reitertagen. Organisiert vom Reit- und Ritterverein Gengenbachtal, richten sie sich vor allem an Einsteiger und Anfänger.
Die zweitägige Veranstaltung sei perfekt geeignet, um erste Turniererfahrung zu sammeln, sagt Elke Gassenmeier. Die Reit- und Jugendwartin des Vereins und zahlreiche ehrenamtliche Helfer legen Wert auf eine lockere, familiäre Atmosphäre. Und sie wollen ein abwechslungsreiches, modernes Programm bieten. Deshalb gibt es bei den Reitertagen schon seit einigen Jahren ein „Jump and Run“, bei dem nicht nur Pferde, sondern auch Menschen über die Hindernisse springen müssen.
Knapp 30 Teilnehmer-Paare seien dabei gewesen, sagt Gassenmeier – so viele, wie nie zuvor. Sie freut sich, dass die Reiter längst aus der gesamten Umgebung kommen, um an den Reitertagen teilzunehmen. Auch für ihren Verein läuft es gut. Über zu wenig Nachwuchs könne man sich nicht beklagen, sagt Gassenmeier: Die Kinderreitstunden seien immer voll belegt. Auch an Turnieren nehmen Reiter aus Stein regelmäßig teil. Erst vor kurzem hat Janine-Madeleine Rothenberger in der Jugendförderprüfung Nordbaden den zweiten Platz belegt. Seit kurzem hat der Verein eine Voltigiergruppe, die im Oktober das erste Mal an einem Turnier teilnehmen wird – mit einer Choreographie, die es auf den Reitertagen in Stein das erste Mal zu sehen gibt.