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Mühlacker -  07.04.2020
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Polizei Mühlacker zieht positive Corona-Zwischenbilanz - bis auf wenige Fälle, die es in sich haben

Mühlacker. Das Revier in Mühlacker beklagt bislang nur eine überschaubare Zahl an Verstößen – diese haben es zum Teil aber in sich.

Das Polizeirevier in Mühlacker – zuständig für den gesamten östlichen Enzkreis von Sternenfels bis Heimsheim – zieht eine positive erste Zwischenbilanz im Zusammenhang mit dem Verhalten der Bevölkerung in der Corona-Krise. Wie Revierleiter Günther Haas mitteilt, hielten sich nicht nur die Gewerbebetriebe an die Corona-Verordnung, sondern auch die allermeisten Bürger würden die Regeln ernstnehmen.

Allerdings: „Es gibt einige Uneinsichtige und wir erhalten zwischenzeitlich sehr viele Hinweise aus der Bevölkerung auf Treffpunkte vor allem von Jugendlichen und Heranwachsenden“, so Haas. „Aktuellen Hinweisen gehen wir konsequent nach.“

Zudem würden jene Orte, an denen sich immer wieder Menschen aufhielten, konsequent überwacht – auch unter Einbeziehung der Vollzugsdienste in den Gemeinden.

Werden Personen erwischt, kann es schnell heikel werden: „Liegt eine unerlaubte Ansammlung vor, hängt die Ahndungsform von der Größe der Gruppe und deren Einsichtsfähigkeit ab. Wir agieren mit Ermahnungen, empfindlichen Ordnungswidrigkeitsanzeigen bis hin zu Strafverfahren“, sagt Haas.

Auch für die Polizisten selbst ist der Umgang mit den Uneinsichtigen nicht immer einfach – schließlich könnten sie sich ebenfalls mit dem Virus anstecken, wenn sich Leute unangebracht verhalten. Als Beispiel nennt Haas einen Vorfall aus der vergangenen Woche: „Am vergangenen Donnerstagabend stellte eine Streife auf dem Parkplatz am Mühlacker Freibad eine mehrköpfige Personengruppe fest. Ein 26-Jähriger aus Illingen verhielt sich während der Personalienfeststellung aggressiv und näherte sich einem Polizeibeamten plötzlich drohend. Dieser hielt ihn mit einem leichten Stoß gegen den Körper auf Mindestabstand und drohte im Wiederholungsfall die Anwendung von unmittelbarem Zwang an.“ Den 26-jährigen Deutschen erwartet nun nicht nur – wie seine Kumpels – eine Anzeige wegen der unerlaubten Versammlung. Er wird sich zudem wegen Unterschreitens des Mindestabstands verantworten müssen.

Ein weiterer negativer Corona-Fall ereignete sich ebenfalls vergangene Woche in der Industriestraße in Mühlacker vor einem Einkaufsmarkt, als ein junger Mann aus Afghanistan eine Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes anhustete und behauptete, er habe Corona. Letzteres erwies sich zum Glück als falsch, er wird nun dennoch mit einem Hausverbot belegt und ihn erwartet eine Strafanzeige.

Aufgrund des aktuell guten Wetters wurden die Streifen im Bereich des Reviers Mühlacker erhöht, im Laufe dieser Woche sind vom Polizeirevier Mühlacker auch erstmals stationäre Fahrzeugkontrollen geplant.

Mehr lesen Sie am 8. April in der „Pforzheimer Zeitung - Region Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: max