Populärer Künstler aus der Region: Jay Alexander wird 50 Jahre alt
Pforzheim/Eisingen. Er ist ein erfolgreicher Sänger mit einem Faible für Nostalgie und Romantik, für Geborgenheit und, ja, auch für Kitsch. An diesem Sonntag wird er 50 Jahre alt.
Der Sänger
Vom Offsetdrucker bis zum Opernstar: Ein kurzer Blick auf Jay Alexanders Karriere zeigt, wie ihm der freie Markt des Künstlertums ein hohes Maß an Wandlungsfähigkeit abverlangt und er die Sparten Klassik, Pop und Crossover so spielend wie erfolgreich verbindet. In der Kirche findet Alexander Pfitzenmeier zur Musik. Er nimmt später Unterricht und gewinnt mit 21 Jahren bei einem Gesangswettbewerb an der Oper Leipzig ein Stipendium für die Hochschule für Musik in Karlsruhe. Ende der 1990er-Jahre lernt er den Bariton Marc Marshall kennen – der Startpunkt einer großen gemeinsamen Karriere mit „Goldenen Schallplatten“ und TV-Auftritten. Ihr Abschied soll 2022 auf der Freilichtbühne Ötigheim gefeiert werden. Mit zwei Soloalben erklimmt er jeweils die Spitze der deutschen Klassik-Charts. Sein aktuelles Projekt ist wieder ein Duett, diesmal mit Kathy Kelly. Nun sorgt er in seiner Heimat Pforzheim am Theater für Furore. In der Musical-Oper „Katharina Kepler“ gibt er den Bösewicht.
Der Genießer
Am Wengerthäusle auf dem Ölbronner Aschberg mit seinen Liebsten zu grillen, bis weit nach Sonnenuntergang über die Höhen und Tiefen des Lebens zu plaudern – alles ganz nach seinem Geschmack. Für Jay Alexander ist dies häufig der perfekte und krönende Abschluss lauer Sommertage, wie er immer wieder betont. Wenn er seine Ruhe haben möchte, zieht er sich gerne dorthin zurück und genießt den herrlich entspannenden Blick ins Grün. Umgeben von Reben, kann der Star-Tenor seine Seele baumeln lassen, wenn er schwärmt: „Ich liebe diese Gegend, ich würde nie wegziehen.“
Der Familienmensch
Die Höhen und Tiefen des Lebens gehen auch an einem derart im öffentlichen Rampenlicht stehenden Menschen nicht spurlos vorüber. Wer weiß, wie viel Jay Alexander seine Familie bedeutet, wie sehr er sein Glück aus ihr zieht, auch aus seinen zwei Kindern, kann erahnen, dass die letzte Zeit für ihn nicht einfach gewesen sein muss. Nachdem im vergangenen Jahr sein Onkel, der Unternehmer und Oldtimer-Liebhaber Walter Pfitzenmeier starb, füllte zuletzt die Trennung von seiner Ehefrau Vanessa nach 16 gemeinsamen Jahren die Klatschspalten und Magazine. Er scheint es mit Fassung zu tragen. „Wie das im Leben so ist. Man findet zusammen, geht irgendwann getrennte Wege“, sagte er den Medien.

Der Hundefreund
Immer an seiner Seite: Cockerspaniel-Mischling Charlotte. Wenn es darum geht, die Herzen der Menschen zu erobern, macht die knuffige, quirlige Hundedame ihrem Herrchen richtig Konkurrenz – ob bei der Hauptprobe von „Katharina Kepler“ jüngst am Theater Pforzheim oder beim Redaktionsgespräch in der „Pforzheimer Zeitung“. Da sind auch gestandene Redakteure vom Charme des Cockapoos hingerissen: „Also wenn Charlotte dabei ist, darf Jay gerne jede Woche zu Besuch kommen.“
Der Oldtimer-Liebhaber
Eine Stimme wie Samt, ein Fahrstil wie ein Rodeo-Reiter – das sagt man Jay Alexander nicht von ungefähr nach. Zumindest, wenn es ums Motocross geht. Er korrigiert dann, wie neulich in der Promi-Sendung „Brisant“ im Ersten: „Wilder Sänger, sanfter Fahrer.“ So sei es ihm lieber, sagt er und lacht. Der Geruch von Öl und Benzin – er muss es lieben. Schließlich schraubt er selber an seinen motorisierten Schätzen herum und restauriert seine Oldtimer und Motorräder. Man kann es nicht leugnen: Der Ästhet steht auf analoge Erlebnisse. Häufig sieht man den Musiker gut gelaunt über die sanften Hügelketten des Kraichgaus düsen. Und wenn nicht, weilt er bestimmt gerade in „Bella Italia“, cruist im Cabrio oder auf der Vespa entlang der Amalfi-Küste und genießt das Dolce Vita.
Der Engagierte
Für wohltätige Zwecke geht er auch mal baden und lässt sich – wie vor einigen Jahren bei der Ice Bucket Challenge – einen Kübel Eiswasser über den Kopf schütten. Für die Welthungerhilfe, für die PZ-Hilfsaktion „Menschen in Not“, Benefizkonzerte am Theater Pforzheim – der Einsatz des Tenors für die Mitmenschen kennt kaum Grenzen. Vor allem auch seit vielen Jahren für die Familienherberge Lebensweg in Illingen-Schützingen.
Die Fangemeinde
Jay Alexander und seine Fan-Schar – eine schier unendliche Geschichte. Seine Heimatverbundenheit demonstriert der Künstler gerne bei Treffen mit den treusten Anhängern „Das liegt an der gegenseitigen Wertschätzung, an den Emotionen, die mir entgegengebracht werden“, sagte er einst. Unter den Fans seien viele Freundschaften entstanden, sogar Beziehungen geschlossen worden. Und wenn die PZ mal wieder eine seiner CDs verlost, lassen die Zuschriften regelmäßig das E-Mail-Postfach der Kulturredaktion überquellen.
