Prozess gegen zwei Psychiatrie-Insassen: Hirsau-Ausbrecher war schon öfter auf der Flucht
Tübingen/Calw-Hirsau. Der 37-jährige Rastatter, der sich wegen der Umstände seines Ausbruchs aus der Psychiatrie in Hirsau vor dem Landgericht in Tübingen verantworten muss, hängt seit zwölf Jahren in seiner Drogensucht fest und ist seither schon dreimal ausgebrochen. Vor dem Krieg in Tschetschenien war damals der andere Ausbrecher geflohen, gegen den ebenfalls vor der Zweiten Großen Strafkammer verhandelt wird.
Sein Mitausbrecher aus Baden war ursprünglich in geordneten Verhältnissen aufgewachsen, dann aber 2009 durch einen Nachbarn mit Kokain in Kontakt gekommen. Seither war er seinen Angaben zufolge entweder „in der Szene“ oder wegen Beschaffungskriminalität im Knast, hatte wahllos alles an Substanzen genommen, was irgendwie berauscht, drei Therapien abgebrochen und ist inzwischen dreimal getürmt. Der letzte Ausbruch gelang ihm – erst nach der jetzt verhandelten Flucht aus dem ZfP – erneut: aus der Partnerklinik in Emmendingen, für drei Wochen Freiheit in der Frankfurter Szene.
Neben dem Freiheitsdrang sei auch der Suchtdruck für ihn der Grund gewesen, sich ein paar Stunden vor der Aktion den Fluchtplänen anzuschließen, die vor allem jene zwei Ausbrecher ausgeheckt hatten, gegen die inzwischen in einem anderen Prozess verhandelt wird.
Der Prozess am Landgericht Tübingen wird am morgigen Freitag um 9 Uhr fortgesetzt.
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