Räte beschließen Gebührenerhöhung: In Karlsbad wird das Sterben teurer
Karlsbad. In Karlsbad werden Bestattungen ab dem kommenden Jahr deutlich teurer. Die Entscheidung war knapp: Bei 14 Ja-Stimmen, zehn Gegenstimmen und einer Enthaltung, genehmigte der Gemeinderat die neuen Gebühren sowie die Friedhofssatzung für den Zeitraum 2021 bis 2025. Bürgermeister Jens Timm erinnerte, dass die letzte Anpassung in das Jahr 2013 zurückgehe und der Kostendeckungsgrad bei nur noch 47 Prozent liege, was laut Kämmerin Petra Goldschmidt von der Gemeindeprüfungsanstalt bereits bemängelt wurde.
Mit der neuen Gebührenkalkulation, soll nun ein Deckungsgrad von 80 Prozent erreicht werden. Berücksichtigt sind dabei auch geplante Investitionen, wie der auf 1,7 Millionen Euro geschätzte anstehende Neubau einer Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Langensteinbach. Auf Basis einer Kalkulation hat sich das Fachbüro Heyder & Partner aus Tübingen mit den Aufwendungen für die sechs Karlsbader Friedhöfe befasst und die neue Gebührengestaltung ausgearbeitet. Diese gliedert sich in den Erwerb der Grabnutzungsrechte, deren Verlängerung sowie die reinen Bestattungsgebühren.
Für die deutliche Kostensteigerung sorgen vor allem die reinen Bestattungsgebühren für das Öffnen und Schließen des Grabs, den Ordnungsdienst, die Nutzung der Trauerhalle und der Aufbewahrungszelle. So erhöhen sich die Gesamtkosten bei einem Einzeltiefgrab von bisher 3890 Euro auf 4790 Euro. Bei einem Reihengrab steigen die Kosten von 2390 Euro auf 3980 Euro. Die Gesamtkosten für ein Urnenreihengrab steigen von 1891 Euro auf 2170 Euro.
Nach zum Teil kontroverser Diskussion plädierten alle Fraktionssprecher für die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung. Als Grund wird die lange Frist seit der letzten Erhöhung genannt, die 2013 recht bescheiden ausfiel. Gleichzeitig verweist man auf steigende Kosten für den in allen Ortsteilen gebotene Qualitätsstandart im Friedhofswesen. Verbunden damit ist auch die Situation, dass in Mutschelbach zwei Friedhöfe vorgehalten werden.
Nicht zur Abstimmung kamen die Anträge der Gemeinderäte Günther Denninger (CDU) und Michael Nowotny (SPD), die auf einen Kostendeckungsgrad von 70 Prozent, beziehungsweise 60 Prozent und damit eine geringere Steigerung der Gebühren zielten.
