Gemeinden der Region
Neuhausen -  22.03.2022
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Räte streiten ums Geld: Kontroverse Haushaltsberatungen in Kämpfelbach

Kämpfelbach. Lange und intensiv hat der Kämpfelbacher Gemeinderat den Haushaltsplan behandelt. Die Ratsmitglieder stellten Fragen, diskutierten und fassten Beschlüsse. Etwa zum Hartplatz des FC Ersingen, der in ein modernes Kunstrasenspielfeld umgewandelt werden soll. Dafür soll dem Verein nach Antrag von CDU und Freien Wählern nun ein Zuschussbewilligungsschreiben über rund 700.000 Euro ausgestellt werden. Zudem stehen im Haushaltsplan für 2023 und 2024 je 360.000 Euro. Eine Entscheidung, für die es Applaus aus den Reihen der Zuhörer gab. „Das ist für uns ein Meilenstein“, sagte FCE-Vorstandsmitglied Martin Grimm.

Bürgermeister Udo Kleiner war nicht der Einzige, der betonte, dass es für das Vorhaben „breite Unterstützung im Gemeinderat“ gebe. Eddi Vögele (FWV) erklärte, es sei „absolut richtig, in dieser Richtung das Geld zu investieren“. Lothar Hein (CDU) sagte, man müsse „hoch anerkennen“, welche Mühe sich der FC Ersingen gegeben habe. Christine Fischer (MuM) lobte, der Vorstand habe das Projekt „professionell durchdacht“.

Nicht weit vom Hartplatz entfernt liegt die Kirchbergsporthalle, deren Erweiterung laut Kleiner auch „ein sehr wichtiges Projekt“ ist. 25.000 Euro sind als Planungsrate dafür eingestellt. Doch Fischer reichte das nicht. Sie forderte, auch in den Folgejahren Mittel einzustellen – und der Rat entschied, dass es 500.000 Euro in 2023 sein sollen. Auch für Kleiner stand fest, dass das Projekt umgesetzt werden solle, aktuell gebe es allerdings keinen Beschluss dazu.

Angeregt diskutiert wurde über die Kosten für das neue zentrale Feuerwehrhaus, das dereinst beim Kreisverkehr am Bilfinger Ortsausgang gebaut werden soll. 50.000 Euro sind im Plan für eine Machbarkeitsstudie vorgesehen, zudem in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2025 insgesamt 450.000 Euro. Ob das „ehrlich“ und genug sei, wollte Michael Schuster (CDU) wissen. Eine Frage, über die sich der Rat zwar austauschte, jedoch zu keinem abweichenden Beschluss kam.

Radweg im Nirgendwo?

Nicht weit vom Feuerwehrhaus entfernt könnte ein Radweg entlang der Landesstraße bis zur Antoniuskapelle entstehen, allerdings wurde dazu erneut Kritik laut. Hein sagte, der Radweg werde nicht vollständig bezuschusst. Tatsächlich liegen die Auszahlungen dafür im Etat bei 300.000 Euro, die Einzahlungen aber nur bei 270.000 Euro. Allerdings betonte Bauamtsleiterin Michaela Österle, das Land baue den Radweg und übernehme einen Teil der Planungskosten. Auch Fischer äußerte sich kritisch, es sei ein „Radweg, der im Nirgendwo anfängt und im Nirgendwo endet“. Das wollte Kleiner nicht gelten lassen. Über den Etat soll der Gemeinderat am 11. April beschließen.

Autor: Nico Roller