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Königsbach-Stein -  03.02.2022
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Raffiniertes Spiel mit Gut und Böse: Königsbacher Schüler haben unter Corona-Bedingungen ein Theaterstück einstudiert

Königsbach-Stein. Wie ist das eigentlich? Funktioniert das Leben besser in einer Gesellschaft, in der alle gut sein wollen? Zählen am Ende die Gedanken oder die Taten, um zu bewerten, ob jemand gut oder böse ist? Fragen, die sich nicht leicht beantworten lassen. Das haben auch die Mitglieder der Unterstufen-Theater-Arbeitsgemeinschaft am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium gemerkt. In ihrem neuesten Stück drehte sich alles um das Verhältnis von Himmel und Hölle und darum, dass Gut und Böse nicht immer klar auseinanderzuhalten sind, dass es Situationen gibt, in denen alles wie Licht und Schatten ineinander übergeht.

Da sind die Ganoven, die eine Bank nur deshalb ausrauben, weil sie hohe Schulden haben und nicht wissen, wie sie diese bezahlen sollen. Da sind die Schüler, die andere nur deshalb ärgern, weil sie sich selbst schwach und klein fühlen. Und da sind der Engel und der Teufel, die sich ständig darüber streiten, wer eigentlich mehr Einfluss hat. Sechs verschiedene Szenen haben die zehn Mitglieder der Theater-AG einstudiert, die alle die fünfte und die sechste Klasse besuchen. Geprobt haben sie unter der Leitung von Theaterregisseurin Dagmar Brade seit Oktober jede Woche anderthalb Stunden lang, allerdings wegen der Corona-Krise unter deutlich erschwerten Bedingungen: Masken mussten getragen und Abstände eingehalten werden. Wenn es in einer Klasse zu einer Infektion kam und jemand isoliert werden musste, konnten nicht immer alle Schüler anwesend sein.

Um dem Rechnung zu tragen, hat Brade auf eine durchgängige Handlung verzichtet. Stattdessen studierte sie mit den Schülern eine Collage ein, bestehend aus sechs inhaltlich miteinander verbundenen Szenen, die allerdings nicht zwangsläufig immer von denselben Schauspielern übernommen werden mussten. Fiel einer aus, konnte kurzfristig ein anderer einspringen. Auch die Dauer des Stücks hatte man verkürzt: Anstatt 45 dauerte es dieses Mal nur 20 Minuten. Präsentiert wurde es nicht öffentlich, sondern nur intern für die Klassenkameraden der Mitwirkenden. „Wir sind sehr froh, dass es überhaupt möglich war, unter diesen Umständen etwas aufzuführen“, sagt Brade und berichtet, die Schüler seien in den Proben „mit Freude und Spaß“ dabei gewesen. Unterstützt wurde das Theaterprojekt durch das Jugendbegleiter-Programm und die Technik-AG, die wieder für Licht und Ton gesorgt hat.

Autor: rol