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Remchingen -  29.04.2018
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Ranntalfest: Remchinger Vereine versüßen Start in den Wonnemonat

Remchingen. Mit einem Fest für die ganze Familie startet der Nöttinger Turnverein mitten im Ranntal zwischen Remchingen und Keltern in den Wonnemonat Mai: „An der Großen Eiche geht die Post ab, da ist Halligalli für Jung und Alt programmiert“, freut sich der Vorsitzende und Hauptorganisator Hubert Bittighofer. „Bei vielen beginnt die gute Laune schon unterwegs, wenn sie sich auf ihrer Maitour beim Herlaufen treffen. Währenddessen heizen wir den Grill an.“

Der Verein karrt neben Biertischgarnituren und jeder Menge Speisen und Getränke sogar eine Hüpfburg mitten in die Natur – und hofft endlich wieder auf Sonnenstrahlen: „In den vergangenen drei, vier Jahren haben wir aufgrund des schlechten Wetters unterm Strich draufgelegt – ein erster Mai, der ins Wasser fällt, hätte früher bedeutet, dass es ein Jahr lang keine neuen Sportgeräte gibt“, blickt Bittighofer auf die über 90-jährige Tradition des Ranntalfests, das der Verein schon vor dem offiziellen Feiertag bewirtete: „Das ist eine Art Generationenverpflichtung, und dem halten wir die Stange – auch wenn wir ein Turn- und kein Festverein sind.“

Harter Alkohol bleibt verboten

Doch nicht nur wegen des fröhlichen Familienfests am Waldrand, auch wegen ausartenden Alkoholkonsums Jugendlicher auf den umliegenden Wiesen sorgte das Ranntal in der Vergangenheit für Schlagzeilen. Auch in diesem Jahr gilt ein kontrolliertes Spirituosenverbot, ebenso müssen motorisierter Verkehr und übermäßig laute Beschallungsanlagen einen Bogen ums Ranntal machen.

Doch mittlerweile wissen viele der bei Sonnenschein bis zu 2000 jungen Besucher, dass gute Laune auch ohne harten Alkohol möglich ist: „Die Vorkommnisse von 2012 waren für uns ein Maßstab, neue Wege einzuschlagen – und die haben mittlerweile Erfolg gezeigt und ein Umdenken der Zielgruppe bewirkt“, blickt Polizei-Pressesprecher Frank Otruba auf einen deutlichen Rückgang der Zahlen – das jeweilige Wetter mit berücksichtigt. Zwar wird die Polizei unter der Leitung des einsatzerfahrenen Ersten Polizeihauptkommissars Mathias Stephan (Revier Neuenbürg) aufgrund der guten Wetterprognose auch in diesem Jahr ebenso wie das DRK entsprechende Kräfte vorhalten, verzichtet aber beispielsweise bewusst auf abschreckende Plakate auf dem Hinweg: „Wir hoffen auf die Vernunft, halten uns dezent im Hintergrund, teilweise auch in Zivil, und schreiten dann ein, wenn es nötig ist“, so Otruba. „Das wird eine neue Erfahrung für uns alle sein und Flexibilität ist gefragt“, verdeutlicht auch Udo Stöckle vom Remchinger Ordnungsamt – und setzt statt Gegenwind aufs gemeinsame Miteinander.

Von einem Verein zum nächsten

Das Miteinander klappt derweil auch mit den vielen anderen Maifest-Veranstaltern in Remchingen. Ob CVJM-Wanderung oder Skiclub-Fest: „Viele ziehen vom einen Verein zum anderen“, weiß Kurt Hammel. Der zweite Vorsitzende und das Team des Hundesportvereins in Wilferdingen schüren bereits um drei Uhr morgens das Feuer an, um knusprige Hähnchen zu grillen – gegen fünf Uhr servieren sie das erste Geflügel: „Die Leute kommen vom Tanz in den Mai, da ist um sieben, acht Uhr Hochbetrieb – und dann wieder ab zehn, elf, wenn sich die Familien auf den Weg machen.“ Da ist von Vereinsseite ordentlich Frauen- und Männerpower gefragt, aber bisher klappe es gut: „Bei uns ist eben am ersten Mai tatsächlich Tag der Arbeit.“

Wie auch an der Bärenhütte in Singen, idyllisch gelegen zwischen Pfinztal, Königsbach und Singen: „Manche Traditionen muss man einfach pflegen – so wie unser Waldfest“, verdeutlicht Markus Gartner, Vorsitzender der DLRG Remchingen. „Wir hatten in der Vergangenheit genauso Pech mit dem Wetter – und doch viele Besucher, die uns sprichwörtlich nicht im Regen haben stehen lassen. Deshalb freuen wir uns dieses Mal erst recht auf ein tolles Fest in familiärem Charakter.“

Autor: Julian Zachmann