Raster will Pressenproduktion schließen: IG Metall fordert als Alternative Suche nach Investor
Pforzheim/Ötisheim. Wie die IG Metall Pforzheim mitteilt, beabsichtigt der renommierte Hersteller von Stanz- und Umformanlagen, die Firma Raster Technology, die Produktion in Ötisheim zum Jahresende einzustellen. Dies ist für den Gewerkschaftssekretär der IG Metall Pforzheim völlig inakzeptabel, heißt es in einer Presseerklärung.
„Raster stellt hervorragende Produkte her und ist in einigen Bereichen sogar Technologieführer“, betont Rolf Nutzenberger. Derzeit beschäftige Raster Technology rund 40 Mitarbeiter, die es verdient hätten, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben, macht der Gewerkschafter deutlich. Die IG Metall fordert daher, den Schließungszeitpunkt um mindestes sechs Monate zu verschieben, damit genügend Zeit bleibt, doch noch einen Investor für das Unternehmen zu finden. Offensichtlich habe dies die Geschäftsleitung schon versucht, allerdings bislang nicht erfolgreich. „Das muss jetzt ein ,Vollprofi übernehmen“, fordert Nutzenberger. Der braucht allerdings Zeit, und die müsse er auch bekommen.
Ein weiterer Punkt über den geredet werden müsse, sei der Service und die Überholung von „Altmaschinen“. Damit lasse sich im Bereich des Maschinenbaus ohnehin das meiste Geld verdienen, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.
Dieses Thema müsse in einen Verkaufsprozess integriert werden. Schon allein damit ließen sich nach Auffassung von Gewerkschaftssekretär Nutzenberger viele der 40 Arbeitsplätze retten.
Für den stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Martin Scheffel steht in jedem Falle die Geschäftsleitung in der Verantwortung. „Diese muss dafür sorgen, dass möglichst alle Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Beschäftigten aufgefangen werden.“ In der Verantwortung sieht Nutzenberger auch die Klink Holding, die 2006 die Raster Technology GmbH erworben hatte. Diese dürfe Raster jetzt nicht wie eine heiße Kartoffel fallenlassen, erklärt der Gewerkschafter. Auch gegenüber den Kunden, denen man immer die bestmögliche Lösung verspreche und ein Höchstmaß an Effizienz und Nutzen in Aussicht stelle, könne sich Raster nicht einfach so davonstehlen, sagt die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou. Die IG Metall werde mit dem Betriebsrat alle Chancen nutzen, um die Arbeitsplätze zu erhalten.
Geschäftsführer im Urlaub
Der Geschäftsführer der Klink-Holding, Uwe Rautzenberg, war am Donnerstag für die PZ nicht erreichbar. Er befinde sich im Urlaub, hieß es aus der Zentrale in Niefern, wo auch die Firma Karl Klink ansässig ist. Zur Klink-Gruppe gehören neben Raster auch Vollmer+Boch sowie SOB Klink France.