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Neulingen -  09.12.2020
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Reh bei Bauschlott gerissen: War es ein Hund?

Neulingen-Bauschlott/Ölbronn-Dürrn. inen grausigen Fund machte am Freitagmorgen der Bauschlotter Jäger und Feldhüter im Ruhestand, Dieter Maier, im Naturschutzgebiet „Au“. Er entdeckte eine gerissene Rehgeiß mit noch teilweise vorhandenem Gesäuge. Am Abend zuvor will ein Landwirt auf seinem Acker in der Nähe ein Kitz gesehen haben, das verzweifelt seine Mutter suchte.

Maier stellte bei dem Reh am Brustkorb und Halsansatz Bissverletzungen fest, die nach seiner Einschätzung von Fangzähnen stammen. Aus Zeichen eines länger währenden Kampfes und diversen Ballenabrücken im Ackerboden schließt der Jäger auf einen oder auch zwei mittelgroße Hunde.

„Leider ist gerade das große Naturschutzgebiet zwischen Bauschlott, Dürrn und Ölbronn immer mehr zum Hundeauslaufgebiet geworden“, sagt Maier. Doch ursprünglich sei es zum Schutz bedrohter Tierarten geschaffen worden. „Die sind aber nahezu aus der Au verschwunden, wie beispielsweise das Rebhuhn, der Fasan, das Braukehlchen und der Grauammer“, beklagt der ehemalige Feldhüter. Auch der Ruf der Rohrdommel sei verstummt. All diese Tierarten seien auf Ruhe angewiesen. Vor Ort anzutreffen seien jedoch lediglich noch jede Menge Krähen aller Art, denen keinerlei Störungen etwas ausmache.

Die Zahl der Hundebesitzer nehme übermäßig zu, findet Maier: „Es wird immer mehr kreuz und quer durch die Landschaft, vor allem über die Wiesen, spaziert.“ So sei es nahezu vorbei mit dem Lebensraum bedrohter Tiere in der Kulturlandschaft. Grundsätzlich treffe er täglich viele Spaziergänger, die sich vorbildlich verhalten und mit ihren Hunden an der Leine auf den Wegen bleiben – was im Naturschutzgebiet Pflicht ist. Es gebe aber auch immer mehr Uneinsichtige, die nur den Spaß ihrer Hunde sehen würden. Bei solche einem Verhalten bleibt jedoch der Schutz der Wildtiere auf der Strecke.

Autor: Peter Dietrich