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Remchingen -  03.02.2021
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Remchinger Gymnasiasten tauschen sich online mit jungen Juden aus

Remchingen.Was ist das Erste, das Schüler mit dem Wort „Jude“ verbinden? „Oft fällt sofort der Antisemitismus“, verdeutlicht Mascha Schmerling, „Aber es wäre doch viel schöner, wenn es unsere Feste Jom Kippur oder Chanukka wären. Als Deutscher im Ausland möchte man ja auch nicht als Erstes auf die Zeit des Nationalsozialismus angesprochen werden.“ Die Verknüpfung aus dem Geschichtsunterricht sei weiter wichtig – sollte aber eben nicht die einzige bleiben.

Schmerling koordiniert das vom Zentralrat der Juden initiierte und vom Bundesfamilienministerium geförderte Projekt „Meet a jew“, bei dem vor allem junge Juden Schulen oder Vereine besuchen und mitten aus ihrem lebendigen Alltag erzählen – eine Gelegenheit, die sich bei nur 200.000 Juden in Deutschland oft nicht von selbst ergibt: „Wir sind eben nun mal eine Minderheit“, so Schmerling, deren Team das abstrakte Bild in der Gesellschaft aufbrechen und ihm unterschiedliche Gesichter geben möchte.

Schließlich gebe es „den“ Juden genauso wenig wie „den“ Christen, Moslem oder Atheisten, erklärten die beiden Studentinnen Nastia und Julia zusammen mit dem Computeringenieur im Ruhestand David Holinstat am Dienstag den Sechstklässlern des Remchinger Gymnasiums: „Unser jüdisches Leben ist genauso divers und cool wie eures“, berichtete die 20-Jährige Nastia. Da der im Unterricht fest verankerte Besuch der Pforzheimer Synagoge coronabedingt ausfallen musste, entschieden sich die Fachlehrer Katharina Heiderich und Michael Tinkl mit ihren Ethik- und Religionsschülern an zwei Nachmittagen für dieses Austauschformat und stellten begeistert fest, wie schnell die aufgeweckten Schüler ins Du und Du mit den jungen jüdischen Gästen kamen und eifrig eine Frage nach der anderen stellten.

Mehr lesen Sie am 4. Februar in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Julian Zachmann