Richtige Zeit für Naturerlebnisse: PZ-news stellt zwei Wanderwege im Oberen Enztal vor
In Zeiten von Corona sind die Freizeitmöglichkeiten trotz herrlichem Frühlingswetter eingeschränkt. Die „Pforzheimer Zeitung“ stellt als Alternative zum Straßencafé zwei idyllische Wanderungen vor, auf denen der Mindestabstand zu den Mitmenschen auf jeden Fall eingehalten werden kann.
■ Idyllisch gelegen zwischen dem lebhaften Bad Wildbad und der beeindruckenden Natur Kaltenbronns kann der beschauliche Bad Wildbader Teilort Sprollenhaus mit einer kleinen, aber feinen Attraktion punkten. Seit rund 15 Jahren kümmert sich die Sprollenhäuser Dorfgemeinschaft mit großem Arbeitseifer um den Erhalt des rund acht Kilometer langen historischen Wanderwegs „Sprollenhäuser Hut“. Der Spaziergänger wird dabei rund um Sprollenhaus geführt. Neben den Ausblicken auf den Ort und die Berge des Nordschwarzwaldes, wird auf zahlreichen Schautafeln das harte Leben der Dörfler zu früheren Zeiten dargestellt.
Schnell wird klar, dass es Zeiten gab, in denen der gesamte Ort von der Holzwirtschaft lebte. Auch das Geheimnis der „Heidelbeersau“ wird unterwegs gelüftet und der Wanderer erfährt, wie man mit den damals zahlreichen Wölfen umgegangen ist. Sehr interessant ist der Abschnitt der „Drei-Brunnen-Quelle“ (siehe nebenstehender Text). Liebevoll wurden zahlreiche Ruhebänke und zwei Aussichtspavillons entlang des Wegs aufgestellt, welche gerne für eine Rast beim Erwandern des sich abwechslungsreich gestaltenden historischen Wegs genutzt werden. Für Wanderer mit Kinderwagen sind bei schwierigen Abschnitten Alternativwege im Angebot. Und an jedem der fünf Parkplätze, an denen man in den Rundweg einsteigen kann, hat die engagierte Dorfgemeinschaft große Hinweisschilder mit der Karte der Strecke aufgestellt. Folgt man unterwegs den gelben Pfeilen mit dem „Sprollenhäuser Hut“, dem herrschaftlichen Zeichen, mit dem schon im 18. Jahrhundert sämtliche Holzscheite markiert wurden, findet sich der Weg von selbst. „Mit der Errichtung und der Unterhaltung des Rundwanderwegs ist die Pflege von Wiesen, Pfaden und Aussichtspunkten verbunden. Wir wollen dadurch einen aktiven Beitrag zum Erhalt unserer einzigartigen Landschaft leisten“, so lautet die Kernaussage der Dorfgemeinschaft der Sprollenhäuser.
■ Lehrreich ist auch der „historisch-geologisch-botanische Spaziergang“, der am Bad Wildbader Bahnhof startet. Die Strecke ist eine anderthalbstündige Rund- und Erlebniswanderung von 425 bis auf 560 Meter Höhe mit interessanten Informationstafeln. Ausgewiesen wurde der Weg vor Jahren unter der Regie des verstorbenen Gymnasiallehrers Uli Blumenthal durch die Arbeitsgemeinschaft Spurensuche des Enztal-Gymnasiums. Zum Verweilen laden 14 Stationen ein. Die erste ist das historische Bahnhofsgebäude.
Hinweise gibt es auf Granitfelsen, die Enz und ihren 112 Kilometer langen Lauf oder das kleine E-Werk am Fluss. Dann geht es beim Kreisel von der König-Karl-Straße weg die Rennbachstraße hinauf. Bald wird der mit 15 Sekundenlitern kräftig sprudelnde Bruderbrunnen passiert.
Vorbei an einem „Holländer“, einer 43 Meter hohen Riesentanne, wird ein kleiner See erreicht. Dieser diente der ehemaligen Rennbachbrauerei (1875 bis 1920) unterhalb und auch später zur Eisproduktion. Jetzt geht es links hinüber über den Bach auf dessen rechter Seite über eine mit Trittsteinen ausgestattete Furt und vorbei am Köpflesbrunnen.
An der Laudihütte geht es das Wiesental entlang, bis zur Paulinenhöhe. Ein grandioser Blick über die Stadt bietet sich von der nach der dritten Ehefrau König Wilhelms I. von Württemberg benannten Paulinenhöhe. Nicht zu übersehen ist der 45 Meter hohe Mammutbaum, der mehr als fünf Meter Stammumfang hat. Über 370 Stufen führt die „Himmelsleiter“ zum Ende der Wanderung hinunter zum Ausgangspunkt.
Mehr lesen Sie am Dienstag, 31. März, in der „Pforzheimer Zeitung“ Ausgabe Nordschwarzwald oder im E-Paper auf PZ-news.
