Gemeinden der Region
Wimsheim -  21.11.2018
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Sanierungsprogramm: Wimsheims Weg zur neuen Mitte

Wimsheim. Auch wenn die Ortsmitte beim Rathaus längst noch nicht fertig ist und nach 15 Jahren noch immer einer Baustelle gleicht, setzte Wimsheims Gemeinderat am Dienstagabend zumindest formell einen Schlusspunkt unter das Sanierungsgebiet Wimsheim „Ortskern“ gesetzt. Die mit dem Projekt betraute Firma Steg hat nun die Abrechnung erstellt.

Die Sanierung der Wimsheimer Ortsmitte gleicht einer unendlichen Geschichte: Denn das gesamte Verfahren hat bereits im Jahr 2000 mit der Grobanalyse begonnen. Im April 2003 erhielt die Gemeinde den Zuschlag für das Landessanierungsprogramm. Mit der Programmaufnahme wurde zunächst ein Zuwendungsbetrag von rund 1,33 Millionen Euro bewilligt. Aufgrund mehrerer Aufstockungs- und Verlängerungsverträge der Gemeinde und der Steg stand am Ende der Maßnahme ein Gesamtförderrahmen von 2,2 Millionen Euro für ein 4,39 Hektar großes Gebiet zur Verfügung. Davon entfallen 60 Prozent auf Fördermittel des Landes, während 40 Prozent als Eigenanteil von der Gemeinde zu tragen sind: rund 880.000 Euro.

Über eine Million floss in Ordnungsmaßnahmen, weitere 675.000 Euro wurden von der Gemeinde in Grunderwerb investiert. Auf Vordermann brachte man beispielsweise die Kirchgasse und die Rathausstraße. In Baumaßnahmen, darunter 14 private Sanierungen, flossen rund 424.000 Euro – dazu zählen auch Gemeindebedarfs- und Folgeeinrichtungen wie das Alte Schulhaus mit rund 118.200 Euro. Siegfried Hellwig von Steg geht rechnerisch davon aus, dass ein Euro Förderung, Investitionen von acht Euro bewirke. „Für Wimsheim wären dies Folgeinvestitionen in Höhe von etwa 20,5 Millionen Euro“, machte der Fachmann deutlich.

Neben privaten Maßnahmen konnte die Gemeinde Wimsheim viele Grundstücke erwerben und über das Kerngebiet einen Bebauungsplan legen, der einen Platz mit einem Wohn- und Geschäftsgebäude vorsieht. Mit der Maßnahme soll die Ortsmitte belebt und mit der Schaffung von zehn Wohneinheiten dem Landschaftsverbrauch entgegengewirkt werden. Angedacht ist ein Platz mit Aufenthaltscharakter, ebenso eine Tiefgarage.

Doch das Vorhaben gerät seit Jahren immer wieder ins Stocken, zunächst, weil ein Investor fehlte, es Querelen mit dem Denkmalamt gab und Bauarbeiten nur zögerlich voranschreiten. Positiv für die Anwohner ist, dass keine Ausgleichsbetragszahlungen auf sie zukommen, denn der Verwaltungsaufwand der Gemeinde, so Siegfried Hellwig, stehe in keinem Verhältnis zu den Einnahmen.

Autor: Silke Fux