Scharfer Gegenwind aus der FDP
Nordschwarzwald. „Offensichtlich keine Rolle spielt die Auslastung der Windkraftanlagen im Nordschwarzwald für die grün-schwarze Landesregierung und ihre Pläne zum Ausbau der Windkraft“, zu diesem Ergebnis kommen der FDP-Enzkreis-Abgeordnete Erik Schweickert und sein Freudenstädter Kollege Timm Kern. Die beiden Liberalen hatten das Thema zuvor im Rahmen einer Kleinen Anfrage aufgeworfen, zeigen sich nun jedoch in einer Pressemitteilung verärgert darüber, dass die Landesregierung zwar eine Ausweitung der Windkraft fordern und Staatswaldflächen auf den Markt werfen würde, sich allerdings nicht darum schere, ob die Anlagen letztlich auch leisten, was man sich von ihnen verspricht.

„Die Landesregierung erhält keine Daten der Anlagenbetreiber zur Auslastung und verweist stattdessen auf öffentlich einsehbare Daten der Netzbetreiber. Allerdings hat sie keinerlei Informationen darüber, mit welcher Auslastung die Betreiber während der Planungsphase gerechnet haben. Wie man so sehen möchte, ob der forcierte Ausbau der Windkraft die hochgesteckten Erwartungen im windschwachen Nordschwarzwald tatsächlich erfüllt, bleibt uns ein Rätsel“, kritisieren Schweickert und Kern die mangelhafte Datenlage.
Nordschwarzwald für Windkraft nicht geeignet
Für Schweickert belegt das Umweltministerium mit seiner Antwort vielmehr, dass der Nordschwarzwald im Vergleich mit anderen Regionen nicht für Windkraft geeignet ist. „Die zur Verfügung stehenden Daten zeigen deutlich, dass die Windkraftanlagen in unserer Region bis auf wenige Ausnahmen nicht nur im bundesweiten, sondern selbst im landesweiten Vergleich unterdurchschnittlich abschneiden.“
„Alle 23 Anlagen in der Region, für die aktuell bereits die immissionsschutzrechtliche Genehmigung vorliegt oder das Verfahren läuft, sind mit bis zu 166 Meter Nabenhöhe deutlich größer als alle bisher stehenden Anlagen“, kritisiert der Freudenstädter FDP-Abgeordnete Kern.