„Schau mal, wo du lebst“: Einblicke in die Ölmühle Illingen – flüssige Kostbarkeiten
Illingen. Stimmt es, dass man kleinen Kindern früher einen Mohnschnuller gegeben hat?“, wollte Horst Teichmann aus Kieselbronn von Illingens Ölmühlen-Seniorchefin Helga Krauth wissen. Ja, in der Tat, so war das. Und einen Mohntee gab es auch noch.
Doch im Nachkriegsdeutschland sei das aus guten Gründen Schlafmohn genannte Produkt rasch verboten worden. Kein Vergleich zum Jahrhundert davor: Viele Familien hatten als Eigenversorger ein Mohnfeld und benötigten es, um daraus Öl herstellen zu lassen.
Weit zurück reichten am Donnerstagnachmittag die Vorträge in der Ölmühle der Familie Krauth, wobei Mutter Helga, Sohn Jürgen und Cornelia Hofer-Krauth für spannende Erläuterungen in eine gleichsam flüssige wie schmackhafte Materie sorgten und die Verbindung von gestern zu heute herstellten. Die Schau-mal-Veranstaltung trifft seit Jahren auf großes Publikumsinteresse. Ursprünglich in Mühlhausen/Enz beheimatet, wechselte die Produktionsstätte in den 1920er-Jahren samt Technik nach Illingen, direkt an die Bahn, die seinerzeit die Anbindung an den Fortschritt und den wirtschaftlichen Aufschwung verhieß. Eine wechselvolle Geschichte und glückliche Umstände ermöglichten 2003 die Wiederaufnahme des 40 Jahre lang eingestellten Betriebs mit der alten Anlage. Seitdem ist die Ölmühle Illingen in aller Munde. Die Medien stehen Schlange und die Kunden wollen beispielsweise vom schmackhaften Walnusskernöl oder vom gesunden Bio-Leinöl kosten.
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