Gemeinden der Region
Keltern -  27.09.2021
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Schon 80 Zentner Äpfel und Birnen ausgemostet: Saftproduktion in Kelterner Mosterei läuft auf Hochtouren

Keltern. "Es läuft geschmeidig und so reibungslos wie immer!" Das ist die einhellige Aussage, die man am Wochenende in der ehrenamtlichen Gemeindemosterei im Kelterner Bauhof von Kunden, Helfern und Organisatoren zu hören bekommt.

Seit rund zwei Wochen nun läuft die Saison wieder, in der Besitzer von Apfel- und Birnbäumen ihre geernteten Früchte anliefern, zu Saft pressen und diesen gleich wieder mit nach Hause nehmen können. Und wieder wird dies möglich gemacht durch engagierte Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit den Betrieb am Laufen halten.

Immer mittwochs- und freitagsnachmittags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr wird gemostet. Neu in diesem Jahr ist der Festnetzanschluss im Bauhof, der die Terminvereinbarung unter der Telefonnummer (07236) 9825911, während der Öffnungszeiten deutlich vereinfacht hat.

Neuer Organisator von Vorgänger geschult

Auch neu ist der Organisator Marco Augenstein, der von seinem Vorgänger Manfred Seemann in allen Abläufen geschult und bestens vorbereitet wurde und nun alles hervorragend im Griff hat.

"An den ersten Öffnungstagen in der vergangenen Woche haben wir die Termine noch sehr luftig geplant und sind die Abfolge der Kunden langsamer angegangen", berichtet Augenstein, "hätte es Startschwierigkeiten gegeben, dann hätten wir dadurch Wartezeiten vermieden."

Diese Vorsichtsmaßnahme hat sich allerdings als gar nicht notwendig erwiesen und so konnte schon in der zweiten Woche das Tempo deutlich angezogen werden.

Kunden kommen seit Jahren immer wieder

Seit vielen Jahren kommt Michael Kühnl mit seinem Schwiegervater Walter Müller in die Gemeindemoste. "Großartig ist, dass wir den Saft der eigenen Äpfel bekommen. So können wir steuern, welche Äpfel verarbeitet werden." Seine Familie bewirtschaftet vier Streuobstwiesen in Niebelsbach, und er bringt 15 Zentner Äpfel, deren Saft er im Fass abfüllen lässt. Davon wird er im klassischen Verfahren durch Gärung Apfelwein herstellen.

Und da wie immer die aus Hessen angereisten Freunde bei der Ernte geholfen haben, werden auch sie nicht leer ausgehen. "Der Most wäre etwa ein Jahr haltbar", lacht Kühnl, "aber so lange hält er bei uns nicht."

Auch Markus Sauter aus Wilferdingen lässt heute seine Lieferung in mitgebrachte Fässer abfüllen. Er bringt zusätzlich die Ernte eines Freundes mit und teilt die etwa 270 Liter dann wieder auf. "Wir kochen seit mehr als 25 Jahren selber ein und füllen den Saft in Glasflaschen ab. Wir mischen immer Birnensaft dazu. Apfelsaft ohne Birnen schmeckt nicht", sagt er überzeugt.

Auch sein Saft wird seine Haltbarkeitsgrenze nicht erreichen. "Warum auch?", schmunzelt er, "im nächsten Jahr gibt es ja wieder frischen Saft!" Das Team hat trotz des geplant langsamen Starts in den ersten fünf Mostetagen fast 80 Zentner Äpfel und Birnen verarbeitet.

Autor: Susanne Herweg