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Remchingen -  25.10.2019
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Sein Weg führte ihn zur VR Bank Enz plus: Klemens Schork nach 20 Vorstandsjahren in den Ruhestand verabschiedet

Remchingen. Dass ein späterer Bankenvorstand nach der Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann im Fensterbau arbeitet, Wehrdienst leistet und noch während der ersten Bankjahre abends kellnert – schließlich könne man dort Dienen und Kundennähe am besten lernen – ist gewiss nicht alltäglich. Ebenso wie die Charakterzüge von Klemens Schork, den die Vorstandskollegen und der Aufsichtsrat der VR Bank Enz plus im Rahmen einer Feierstunde mit zahlreichen Weggefährten in den Ruhestand verabschiedeten.

1979 begann er bei der Landeszentralbank-Zweigstelle Mosbach, 1988 kam er zur Volksbank Eberbach und trat nach paralleler Weiterbildung 1999 in den Vorstand der Raiffeisen-Gebietsbank Neuhausen – damals eine Sanierungsbank, die er mit Armin Kühn an der Seite wieder auf Erfolgskurs zur Top-Bewertung AA+ brachte: mit der Fusion zur VR Bank im Enzkreis, deren Vorstandsvorsitzender er von 2009 bis zur weiteren großen Fusion zur VR Bank Enz plus 2017 war.

Doch die Redner blickten vor allem auf die Person des 62-Jährigen, dessen Posten im dann vierköpfigen Vorstand im Zuge der Fusionssynergien nicht wiederbesetzt wird. „Er war kompetent, zuverlässig und hatte eine ruhige, besonnene Art“, bescheinigte Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Engel. „Er agierte absolut souverän mit einer ruhigen, sachlichen Art und wohlüberlegten Wortbeiträgen, ohne die eigene Person in den Vordergrund zu stellen“, freute sich Vorstandsvorsitzender Jürgen Wankmüller und überreichte mit Engel eine Ehrenurkunde. Im Ruhestand werde es bestimmt nicht langweilig: Schließlich steht die Familie mit Ehefrau Liane, vier Kindern und drei Enkeln an erster Stelle, zudem ist Schork passionierter Marathonläufer und rief den „Freundschaftslauf“ zwischen Niefern und Neuhausen ins Leben.

Die silberne Ehrennadel des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes bekam Schork von dessen Präsidenten Roman Glaser. Allzeit sei er gewillt gewesen, auf geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren, habe ein offenes Visier getragen und den Blick für das Machbare behalten: „Auch ich konnte davon lernen.“ An ein prägendes Miteinander erinnerten sich Vorstand Armin Kühn und der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Linzmeier und wünschten mit einem Jakobsweg-Pass „Buen camino“.

Humorvoll erinnerte sich Betriebsratsvorsitzende Susanne Funk an Schorks Reaktion, als ein Mitarbeiter einen Satz roter Sparkassenlocher günstig ergattert hatte. Der Vollblut-Genossenschaftsbanker habe stattdessen die Idee gehabt, nur noch blaue und orangene Textmarker zu verwenden, was sich aber als nicht praxistauglich herausgestellt habe.

Für die musikalische Umrahmung durch Gesang und Klavierspiel sorgten auf Schorks Wunsch hin die Schulleiterinnen Sylvia Schleifer-Dürr (Kirnbach-Realschule Niefern) und Helga Schuhmacher (Verbandsschule im Biet). „Jetzt wird’s ganz schön schwer“, stellte Schork am Ende fest, freute sich aber umso mehr auf die gemeinsame Zeit mit der Familie.

Autor: Julian Zachmann