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Pforzheim -  14.04.2024
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Sensationelle „Lions Benefiz Gala“ im Pforzheimer Theater

Pforzheim. Das war eine erstklassige Show, ein Hammer-Event im ausverkauften Stadttheater. Wer war da? Allen voran einer, der sich in Jubel-Konzerten mit seinen „Swinging-Mallets“, den Stabspielen, in die Herzen der Pforzheimer „geschlegelt“ hat: der lächelnde Magier an Marimba und Vibrafon Roland Härdtner. Und zudem exzellente Ensembles, Trios, Quartetts, Chöre, Vokal- und Instrumental-Solisten sowie nach der Konzertpause die Badische Philharmonie Pforzheim.

Lions Benefiz-Gala im Theater Pforzheim.
Grandioser Überraschungscoup: Fools-Garden-Sänger Peter Freudenthaler mit der Badischen Philharmonie unter der Leitung von Robin Davis. Foto: Tilo Keller

Auch anwesend, wie Härdtner sagte, ein faszinierendes, wohl eher fasziniertes Publikum. Wozu das exorbitante Aufgebot von über 150 Künstlern und ehrenamtlich tätigen Akteuren auf und hinter der Bühne? Für eine gute Sache, die „Lions Benefiz Gala“, mit deren Erlöse und Spenden die Lions Clubs ihr großartiges Projekt „Klasse2000“ finanziell absichern wollen. Um Schülern ganzer Grundschulklassen Gesundheits- und Lebenskompetenz, auch Lernfreude professionell zu vermitteln. Was hatte der Gala-Abend musikalisch zu bieten? Ein facettenreiches Programm von besonderem Kaliber.

Mit „Swinging Mallets play Bach“ stimmten Härdtner und das ihn umspielende und begleitende Boris-Ritter-Jazz-Trio auf den ereignisreichen Abend ein. Da war er wieder, der in irisierenden Farben leuchtende Wunderklang, den Härdtner mit geschmeidiger Geläufigkeit seiner Schlegel aus den Tonplättchen und Resonanz-Stäben der Percussions-Instrumente und seine Freunde am Piano, an Bass und den Drums mit Bearbeitungen von Bach-Kompositionen zaubern können.

Aber Härdtner war an diesem Abend nicht nur der herausragende Mallet-Player, sondern als Lions-Governor und -Distriktpräsident Hauptorganisator der Gala und – assistiert von der Fernsehjournalistin Denise Schneider – ein amüsant plaudernder Moderator, der blendend aufgelegt durch das Programm führte, vom dienenden Wirken der Lions erzählte und hochrangige Lions-Amtsträger vorstellte – so beispielsweise Nicolas Lambert aus Frankreich, der sich ans Keyboard setzte und mit den Swinging Mallets „Spain“ von Chick Corea interpretierte.

Zwischen Pop und Volkslied

Dann folgte der Auftritt des mit je zwei Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassstimmen besetzten Vokal-Oktetts „Double Q“-a-cappella-Singers, die zwischen den Genres Pop („Let’s Do It“) und Volkslied („Die Gedanken sind frei“) muntere Sprünge vollzogen.

Ganz klassisch präsentierte sich das aus vier Profimusikern, die Lions-Mitglieder sind, bestehende Laurent Breuninger Quartett, das mit einer kammermusikalisch emotionalen Wiedergabe des „Adagio-Allegro vivace“ aus Felix Mendelssohn-Bartholdys Streichquartett-Jugendwerk in a-Moll (op.13) brillierte. Danach waren junge und ganz junge Sängerinnen und Sänger an der Reihe. Zum einen der Mannheimer Singer und Songwriter Rouven Gruber, der begleitet vom Boris-Ritter-Trio John Lennons „Imagine“ interpretierte und als Distriktleiter der Lions-Jugendorganisation „Leos“ vorgestellt wurde. Zum anderen der von Salome Tendies geleitete Kinder- und Jugendchor „Konzertissimo“, der mit seinen hellen Stimmen und den locker fröhlich, musikalisch aber sehr diszipliniert dargebotenen Chören „Be Our Guest“, „Have A Nice Day“ und „Always Look On The Bright Side Of Life“ erfreute.

Nach der Pause, in der Härdtner-CDs die Spendensumme von 6270 Euro einbrachten, rollte auf der mit goldenen Brokat-Wolken geschmückten Bühne die Badische Philharmonie unter der Leitung von Robin Davis farben-prächtige Klangteppiche aus. Einleitend mit der Ouvertüre zu Mozarts Oper „Idomineo“, die auf dem aktuellen Spielplan des Theaters steht. Dann für junge Solisten, die einen Musikpreis der Lions Clubs erhalten haben. Preisträgerin Anika Voges musizierte auf ihrer Klarinette mit klangschöner Verve und virtuosen Skalen Carl Maria von Webers Concertino op. 26. Die Mezzosopranistin Louise Lotte Edler begeisterte mit verspieltem Charme und Soubretten-Timbre in der Hosenrolle des blasierten Prinzen Orlovsky und dessen Schwips-Couplet aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß.

Und dann folgt „Lemon Tree“

Aber da war noch was, ein grandioser Überraschungscoup. Die Klarinettistin Voges hatte auch „Lemon Tree“ von Fools Garden gespielt, verdächtige Zitronen-Bäumchen umrahmten die Bühnenrampe. Plötzlich stürmte unangekündigt im Jeans-Outfit Peter Freudenthaler, der Band-Gründer und Musikbotschafter Pforzheims, auf die Bühne und intonierte – vom jubelnden Publikum angefeuert – so mitreißend wie eh und je seinen Meister-Hit. Und meinte danach ganz lässig: „Wenn Roland ruft, komm ich eben“. Abschließend waren „all stars on stage“ mit „21 Guns“ von Green Day und einem Ausschnitt aus John Miles’ „Music“, für den der schwedische Musical-Sänger Jesper Tydén angereist war. Das erlebt man nicht alle Tage.

Diese Meinung hat PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer

Okay, es war die Roland-Härdtner-Show. Aber es war auch „Lions at it’s best“! Seit Roland Härdtner – Ur-Pforzheimer und Mallet-Virtuose – als Distrikt-Governor das Lions-Leben in ganz Nordbaden steuert, wird verstärkt sichtbar, wie viel soziale Kompetenz dieser Organisation innewohnt. Mit der Distrikt-Versammlung und der anspruchsvollen Präsentation des „Klasse2000-Programms“ – es unterstützt die Präventions- und Lese-Kompetenz an deutschen Schulen – den ganzen Tag schon bestens „ausgelastet“, setzte der neue Governor mit der Lions-Benefiz-Gala noch ein ebenso kulturell-inspirierendes wie unterhaltsames Element in den Abend.

Ergebnis: Ein begeistertes Publikum, das so viel Engagement mit Standing Ovations honorierte.

Autor: Eckehard Uhlig