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Nordschwarzwald -  10.03.2020
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Spieler trotzen Corona-Panik und klatschen trotzdem ab - vorerst noch

Pforzheim/Enzkreis. Das Coronavirus und kein Ende. Wie verhielten sich eigentlich die Fußballer am Wochenende auf den Plätzen? Der Badische Fußball-Verband (BFV) riet den Spielern ja, den Handschlag vor den Partien zu unterlassen. Beim Kreisliga-Topspiel FV Niefern – GU-Türkischer SV klatschten sich die meisten Spieler allerdings kräftig mit der flachen Hand ab. Nur wenige benutzten die „Ghetto-Faust“.

Pforzheims Schiedsrichterlehrwart Florian Kuppinger bekam von seinen Kollegen auf den Plätzen folgende Rückmeldung: „Viele Spieler waren vor dem Anpfiff irritiert und wussten nicht, ob sie jetzt mit dem Gegner abklatschen dürfen. Manche haben es gemacht, andere wiederum sind nur aneinandervorbeigelaufen und haben sich begrüßt“, so Kuppinger.

Der Schiri pfiff selbst bei den süddeutschen Futsalmeisterschaften der A-Junioren in Freiburg in der Halle (Sieger: Freiburger FC). „Bedenken wegen Corona gab es hier keine“, so Kuppinger, der zudem bei der AOK arbeitet. Er weiß: „Viele Menschen haben Panik. Großveranstaltungen abzusagen, ist richtig. Auch wir bei der AOK haben alle Veranstaltungen abgesagt und klären das nun telefonisch.“

Und was ist mit dem Abklatschen der jubelnden Fans nach dem Spiel? Zumindest bei großen Fußballspielen wird das in nächster Zeit nicht mehr möglich sein. Das Land Baden-Württemberg geht bei der Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus weiter entschlossen vor. Aufgrund der sehr dynamischen Lage hat Gesundheitsminister Manne Lucha in der Dienstag-Sitzung des Ministerrats angekündigt, umgehend eine bindende Verordnung auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg zu bringen. Das Verbot von Großveranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern soll erheblich zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus beitragen. 

Und wie sieht es auf den Amateurplätzen in der Region aus? Aus Hygienegründen wäre das Abklatschen oder Umarmen von Fans kontraproduktiv im Sinne einer Coronavirus-Vorbeugung. Verboten ist es (noch) nicht, aber möglicherweise ungesund.

Autor: dom / tok