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Schömberg -  03.10.2018
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Spielfilmdebüt mit Lokalkolorit im Schömberger Kino-Kurtheater ausverkauft

Schömberg. Sie ist klein, zierlich, mit blonden kinnlangen Haaren und voller Energie: Britt Abrecht. Die 24-jährige Dietlingerin und Regisseurin des Independent-Films „Im Schatten der Sonne“ war am Montagabend im Kino-Kurtheater in Schömberg, um ihr Spielfilmdebüt zu präsentieren.

„Besonders freue ich mich, dass ich heute Abend auch Verwandtschaft begrüßen darf“, sagte sie. Abrecht hatte noch kurz zuvor persönlich am Eingang zum Kinosaal die Zuschauer begrüßt und 170 Tickets entwertet, was insbesondere Kinobetreiber Jürgen Wernecke freute. „Das hatten wir noch nie, dass die Regisseurin persönlich die Karten abreißt“, sagte er.

Im Film zu sehen ist eine junge, hübsche Frau – Sophie (Hannah Jasna Hess) –, die in einer Garderobe auf einen Auftritt wartet. Sie strahlt vor Glück und Zuversicht. Dann holt ihr Tanzpartner sie ab und gemeinsam verlassen sie die Garderobe. Getragen von leicht melancholischer, klassischer Musik tanzen sie vor einer Jury. Es geht um ihre Zukunft. Eine große Karriere als Profitänzer und eine Ausbildung in New York. Doch dieser Traum wird jäh zerschlagen, als Sophie nach dem Auftritt auf der Straße von einem Auto erfasst wird. Fortan im Rollstuhl sitzend, muss sie ihr Leben neu ausrichten. Es beginnt eine lange Reise der Selbstfindung, die auch schöne Momente und neue Bekanntschaften hervorbringt. Es gelingt Sophie, ihre Lebensfreude zurückzugewinnen und wieder fest an das Leben zu glauben.

Mit subtilem Witz und viel Ironie befasst sich „Im Schatten der Sonne“ 90 Minuten lang mit existenziellen Themen des Lebens: Glück, Träume, Freundschaft, Liebe. „Eigentlich hätte es ein Kurzfilm werden sollen“, erzählte die Regisseurin dem Publikum. In einer Drehzeit von nur wenigen Wochen, mit einem Startkapital von 3500 Euro und einer Filmcrew, die nur aus zwei Dutzend Schauspielern und Mitarbeitern bestand, die alle auf Gage verzichteten, entstand das Filmmaterial im Sommer 2017. Besonders interessant: Der Spielfilm wurde in und um Pforzheim gedreht. Neben dem Enzauenpark, der Schlössle-Galerie Pforzheim, der Klosterruine Hirsau und dem Grötzinger Baggersee gibt es noch mehr Szenen, die beim Zuschauer das Gefühl entstehen lassen: Das kenne ich.

Zu der Filmvorführung war es durch die Schömbergerin Ingrid Ostertag gekommen. Sie hatte auf einer Reise die Großeltern der Hauptdarstellerin Hannah Jasna Hess kennengelernt und über das Filmprojekt gesprochen. Im Juli dieses Jahres sah sie sich schließlich den Film erstmals im Kommunalen Kino in Pforzheim an und war Feuer und Flamme. Ingrid Ostertag setzte alle Hebel in Bewegung und warb für den Filmabend in ihrem Schömberger Kino-Kurtheater. Dort mussten sogar noch Stühle aus dem Foyer des Kinos geholt werden, damit alle Gäste einen Platz fanden.

Mehr zum Film: www.isds-derfilm.de. Nächste Kinotermine: Sonntag, 7. Oktober, 17 Uhr, Kommunales Kino Pforzheim und Samstag, 13. Oktober, 17.30 Uhr, im KiWi-Kino Bad Wildbad.

Autor: Yvonne Dast-Kunadt