Stammzellenspender dringend gesucht: Renate aus Sersheim leidet an gefährlicher Blutkrankheit
Sersheim. Die 59-jährige Renate aus Sersheim und die neunjährige Pia aus Bretten verbindet ein erschütterndes Schicksal. Noch bis vor Kurzem führten beide ein geregeltes, normales Leben innerhalb ihrer Familien, bis ihnen völlig unerwartet der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Denn Renate und Pia haben die Diagnose erhalten, dass sie an schweren Blutkrankheiten leiden. Nachdem alle Therapie-Möglichkeiten ausgeschöpft sind, ist klar, dass ihr Leben wohl nur noch dadurch gerettet werden kann, einen Stammzellenspender oder eine -spenderin zu finden. Gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) haben beide Familien jeweils eine Webseite eingerichtet, über die sich mögliche Spender registrieren lassen können. Doch bislang ist die weltweite Suche erfolglos geblieben.
"Für mich ist das Wichtigste, dass sich so viele Menschen wie möglich registrieren lassen",
sagt Renates Tochter Aenne-Sophie, die ihre schwerkranke Mutter nach Kräften unterstützt.
Die 59-Jährige ist am MDS-Syndrom erkrankt, einer Vorstufe von Leukämie. Ende 2020 hatte das Unheil mit einer Lungenentzündung ihren Lauf genommen. Hinzu kam eine Infektion mit dem Corona-Virus. Zwei Monate verbrachte Renate im Krankenhaus, doch die gesundheitlichen Probleme blieben auch nach ihrer Entlassung. „Es ging ihr nicht wirklich besser. Das Blutbild war schlecht“, erzählt ihre Tochter. Es begann eine Tour durch die Krankenhäuser mit vielen Untersuchungen. Bis man im Sommer 2021 das Myelodysplastische Syndrom (MDS) bei Renate diagnostizierte – ein Schock. Es folgten mehrmalige Knochenmarkpunktionen, Bluttransfusionen und weitere Lungenentzündungen. Schnell war klar: Nur eine Stammzellenspende kann das Leben von Renate retten. „Ohne einen Spender wird bei ihr akute Leukämie ausbrechen“, sagt Tochter Aenne-Sophie, die die Online-Aktion „Hilf meiner Mama!“ gestartet hat.
Die 27-Jährige arbeitet selbst im Rettungsdienst und hat im Augenblick nur einen Wunsch: „Jeden Tag rette ich das Leben von Menschen“, sagt sie. „Jetzt möchte ich auch meine Mama retten.“
Ihre Mutter Renate hat sich als gelernte Altenpflegerin jahrelang für andere Menschen eingesetzt, engagierte sich in ihrem Wohnort in der Nachbarschaftshilfe, stand Jahr für Jahr beim Sommerferienprogramm in der Küche und bekochte die Kinder. Nun ist sie selbst dringend auf Hilfe angewiesen. Zurzeit hält sich Renate in einer Spezialklinik an der Nordsee auf und wird wegen ihrer Corona-Infektion von den Ärzten auf die Chemotherapie vorbereitet, die nötig ist, solange es noch keinen Stammzellenspender gibt.
Der Wunsch nach Genesung ihrer Mutter und der Rückkehr ins frühere Familienleben ist bei Aenne-Sophie riesengroß:
"Ich will einfach nur, dass meine Mama noch lange bei mir bleibt und wir noch viele gemeinsame und glückliche Jahre verbringen können",
sagt die 27-Jährige.
Kostenlos und schnell für DKMS registrieren
Wer Renate und Pia oder anderen Patienten helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich mit wenigen Klicks über die Webseite der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen.
Die Registrierungs-Aktion für Renate ist online zu finden auf: https://www.dkms.de/aktiv-werden/online-aktionen/mama-renate. Für Pia kann man sich unter https://www.dkms.de/gemeinsamfuerpia registrieren lassen.
Das Prozedere ist einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen, einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder Spender und jede Spenderin nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und per Post zeitnah zurücksenden, damit die Gewebemerkmale bestimmt werden können. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen die Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.
Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme jeder Spenderin oder jedes Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen (DKMS-Spendenkonto, IBAN: DE 86700400608987000286). pz