Starke Leistungen bei der DM – Turnsenioren knapp am Podest vorbei
Bühl/Remchingen/Niefern. Zu den deutschen Seniorenmeisterschaften im Gerätturnen trafen sich nahezu 300 Turner/innen aus dem gesamten Bundesgebiet in der Großsporthalle in Bühl. Während bei den „Jungsenioren“ ab 30 Jahren Kunstturnen auf höchsten Niveau zu sehen war, stand bei den Senioren bis Jahrgang 1935 Körperbeherrschung, Kraft und Spannung im Fokus der Kürübungen.
Aus dem Turngau Pforzheim-Enz waren Ellen Felkl und Dirk Walterspacher am Start. Dirk Walterspacher (WKG Wilferdingen/Nöttingen) war in Bühl für seinen Heimatverein TV Oberndorf in der AK 45-49 am Start und verpasste mit Rang vier eine Medaille um Haaresbreite. Mit einer guten Übung am Reck startete der ehemalige Bundesligaturner optimal in den Wettkampf, erzielte dann am Boden mit 12,50 Punkten sogar die beste Wertung in seiner Altersklasse. Mit weiterhin sauber geturnten Kür-Übungen am Pauschenpferd und Sprung war Walterspacher auf Medaillenkurs, bevor er am Barren aufgrund Schmerzen seine Kür nicht komplett zu Ende turnen konnte. Mit 46,55 Punkten fehlten nur 0,25 Punkte zu Bronze. „So hart kann Sport sein, aber meine Konkurrenten waren einfach besser“, gratulierte Walterspacher seinen Turnkameraden fair.
Ellen Felkl von der TSG Niefern (Jahrgang 1942) erturnte sich in der AK 75-79 insgesamt 21,65 Punkte und verfehlte ebenfalls die ersehnte Medaille mit dem fünften Platz nur minimal. Mit 11,10 Punkten am Boden und 10,55 Punkten auf der Turnbank turnte die rüstige Seniorin im Rahmen ihrer Möglichkeiten. In der Ergebnisliste wird Felkl zwar noch auf Rang vier geführt, das ist aber auf einen Übertragungsfehler zurückzuführen. „Selbstverständlich habe ich als faire Sportkameradin das Missgeschick gleich gemeldet. Das gehört zur Fairness im Sport“, so Felkl. Sie war beste badische Turnerin in ihrem Wettkampf.
Im Vorfeld der Meisterschaften hat Dirk Walterspacher auch seine Feuertaufe als Kampfrichter auf höchster badischer Ebene absolviert. Der ehemalige Bundesligaturner und Trainer hatte im Oberligawettkampf der Kunstturnregion Karlsruhe gegen den TV Iffezheim erstmals die Verantwortung als Oberkampfrichter.
Seine Intention, die Kampfrichterprüfung abzulegen, begründet B-Lizenz-Inhaber Walterspacher ganz einfach damit: „Ich muss neutraler werden. Als Turner und Trainer war und bin ich sehr emotional, manchmal sogar zu sehr und mache es den Kampfrichtern nicht immer leicht. Deshalb habe ich entschieden, mich ab sofort auch in diese Rolle zu versetzen“, führt der Coach der WKG Wilferdingen/Nöttingen aus.